Jippie! Herta Müller, der wahrscheinlich besten unbekannten deutschsprachigen Autorin wurde soeben der Literatur-Nobelpreis zugesprochen. Da ich ihre Schreibe sehr mag, nein: bewundere! freut mich das sehr. Herta Müller stammt aus Rumänien, ihre Muttersprache ist aber Deutsch. In ihren Texten befasst sie sich meist mit dem persönlichen Leben in einer Diktatur, einem Unrechtsstaat, daher sind ihre Texte ganz klar pessimistisch, ohne Illusion, teils auch ohne Geschichte, wie wir sie aus Büchern kennen. Am meisten beeindruckt mich ihre innovative und zugleich ungekünstelte Art der Sprachverwendung. Sie schreibt ganz einfach, aber anders, fast immer: treffender. (Als hinkender Vergleich fällt mir Bernhard ein, auch einer, der Wortwiederholungen gekonnt einsetzen kann, daher. Stilistisch unterscheiden sich beide darüber hinaus aber sehr.) Die Kunst des kurzen Satzes- Herta Müller beherrscht sie perfekt.
Vor ein paar Jahren, als ich zufällig auf Herta Müller gestoßen bin und mich verliebte, war es schwierig für mich, ihre Romane und Essays zu bekommen. Das wird sich mit dem Literatur-Nobelpreis ganz sicher ändern. Also nutzt die Chance und lest endlich Herta Müller. Ihr habt bisher schon genug verpasst.
Ich empfehle: „Reisende auf einem Bein“ (Roman) und „Die-blassen-Herren-mit-Mokkatassen„. Letzteres ist Gedichtband und Wortcollage in einem, sehr toll anzusehen und lohnend zu lesen, Ersteres war mein Einstieg; da ich mich verliebte, kann das so verkehrt nicht sein, als Erstkontakt.
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