Achtung: Volkszählung! oder: Lass dich nicht zur Datenhalde machen.

Hier mal der Hinweis, dass für 2011 still und heimlich eine Volkszählung („Zensus“) geplant ist. Wusstet ihr nicht? Eben!

(Das Zensusvorbereitungsgesetz wurde schon 2007 rechtskräftig. CDU/CSU und SPD stimmten dafür, Grüne und FDP enthielten sich, die Linke stimmte dagegen.)

Damit dass nicht völlig unter den Tisch fällt und am Ende alle sagen: Tja, nun isses zu spät, noch was zu ändern: Informiert euch. Bildet euch eine Meinung. Schließt euch zusammen.

Hier gibts Infos und weitere Links: Volkszählung – Freiheit statt Angst!. (Bild oben ist auch von dort)

Was ich besonders kritisch finde:

Zwangsbefragungen (bis zu 5000€ Bußgeld bei Verweigerung)

Befragungen im Umfeld, falls ihr euch weigert

– Abfrage von unnötigen Daten (Religionszugehörigkeit, Migrationshintergrund?)

-mögliche Zwangsrekrutierung von Befragern

– Rückschlüsse auf Identität der Befragten sind möglich, die Befragung ist also nicht anonym!

Unabhängig davon können Daten immer missbräuchlich verwendet werden. Nur nicht erhobene Daten sind sicher. Wozu man diese Daten überhaupt braucht, erschließt sich mir ebenfalls nicht (offizielle Argumente kann man hier nachzulesen).

Eine Verfassungsbeschwerde des FoeBuD e. V.s wird derzeit vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung vorbereitet. läuft. Ihr könnt sie noch bis 12.07.2010 durch eure Unterschrift unterstützen. Geht alles online, ihr müsst allerdings Namen und Adresse angeben und per E- Mail bestätigen. Der FoeBuD ist wohl so ziemlich der glaubwürdigste Laden überhaupt, wenn es um Datenschutz geht. Ich hab jedenfalls grad unterstützt.

2 Antworten zu “Achtung: Volkszählung! oder: Lass dich nicht zur Datenhalde machen.

  1. Als der Artikel verfasst wurde, wäre sicher noch was gegangen. Auch jetzt halte ich, wenn man es aushält, Verweigerung für einen gangbaren Weg. Ich sehe darüber hinaus einen großen Unterschied zwischen der freiwilligen Weitergabe von Daten und der erzwungenen. Nur weil ich freiwillig Facebook nutze, muss ich nicht mit einem datensammelwütigen Staat einverstanden sein. Die breite Masse sieht das aber offenbar anders, die Aktionen gegen den Zensus müssen wohl als kläglich gescheitert betrachtet werden. Das unterstützt aus meiner Sicht allerdings lediglich die Forderung nach der Freiwilligkeit und Transparenz (ist beim Zensus ja auch nicht gegeben) der Herausgabe von Daten. Ich persönlich halte Datensparsamkeit für eine gute Maxime. Wer dem Staat gern viel preis gibt, darf das gern tun.

  2. Es bleibt die Frage, ob ein Handeln jetzt in diesem Moment noch reichen würde. Klar kann man sich gegen den Zensus wehren, aber im Grunde sollte man dann auch an allen anderen Orten, besonders im Internet vorsichtiger damit umgehen. Sonst würden nciht so viele Leute gegenüber Konzernen wie Google und Facebook ihre Daten offen legen.

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