Before Watchmen – Silk Spectre #1 Review

Nachdem mir Minutemen #1, der Start der Reihe letzte Woche nicht sehr zusagte, setzte ich meine Hoffnung in Silk Spectre, geschrieben wieder von Darwyn Cooke, allerdings zusammen mit Amanda Conner, die auch für die Zeichnungen verantwortlich war. Das Cover gefiel mir jedenfalls schon deutlich besser als das von Minutemen #1.

Before Watchmen Silk Spectre #1 Cover

Der Start ins Heft ist gelungen. Wie hier durch unbelebte Gegenstände, durch „Kameraeinstellungen“, erzählt wird, ist mir als ziemlich typisch „Watchmen“ in Erinnerung geblieben (dass Cooke dasselbe Stilmittel schon zu Beginn von „Minutemen“ einsetzt, ist mir erst nach dem Reread bewusst geworden). Die Zeichnungen kommentieren die Bedeutungsebene Text, sie geben nicht nur wieder, sondern sprechen für sich und laden Bild und Text mit Bedeutung auf. Nicht im selben Maße wie in Watchmen, aber es reicht als kleiner Service für den Fan. Conners Zeichnungen sind anfangs gewöhnungsbedürftig, da sie sehr „süß“ zeichnet und Charaktere sowie ihre Mimik „comichaft“ übertreibt. Nach kurzer Gewöhnung fand ich den Stil aber sehr passend zur Zeit, in der Silk Spectre #1 spielen soll (1966). Silk Spectre ähnelt diesbezüglich dem Stil, den Cooke für Minutemen #1 wählte, gefällt mir aber besser, weil Conner detaillierter zeichnet.

Schnell bekommt der Leser den Eindruck, es drehe sich in Silk Spectre weniger um Superhelden als um die schwierige Beziehung der jungen Laurie Jupiter zu ihrer Mutter und um vorsichtige Ansätze einer ersten Liebe zum jungen Greg. Es passiert nicht viel, erst Recht nichts Weltbewegendes, aber der Charakter „Laurie Jupiter“ wird greifbar (mit ihm natürlich auch ein Stück weit Sally, aber die kennen wir aus Watchmen schon recht gut, dem gewinnen Cooke und Conner bisher zumindest wenig Neues ab).

Silk Spectre #1 hat mir deutlich besser gefallen als Minutemen #1. Wenn sich Comedian #1 von Azarello noch weiter steigert, könnte Before Watchmen ein zwar unnötiger, aber trotzdem würdiger Ableger sein. Unverständlich bleibt allerdings weiterhin, wieso der obligatorische Piratencomic so lieblos, kurz und zusammenhanglos ans Ende geflanscht wird, statt ihn in Bezug zur Handlung zu setzen oder gar in sie zu integrieren.

Eine Antwort zu “Before Watchmen – Silk Spectre #1 Review

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