Ich wollte eigentlich schon immer nach Berlin ziehen. Obwohl ich damals erst zweimal in Berlin war und mich nur an einen Besuch erinnern konnte. Berlin faszinierte mich und da ich die Stadt nicht selbst besuchte, bestand all mein Wissen über Berlin aus dem, was ich mir erlesen und erschauen konnte. (Pop)Kultur. Boris, Kreuzberg, 12 Jahre in der Schule. Berlin Alexanderplatz – nie wirklich gelesen, aber immer auf der Leseliste. Wim Wenders. Christiane F. Und all die anderen Berlingeschichten. Von Kalkbrenner bis zu schlechten Vampirgeschichten.
All die Geschichten ergeben ein ziemlich treffendes Bild. Städte sind sehr verschieden. Da finde ich es nützlich, sich vorher in der Popkultur zu informieren.
Colin Marshall hat im Alleingang versucht, eine Popkultur für Los Angeles zu erschaffen und, vielleicht noch wichtiger: zu erklären. The City in Cinema sind eine Reihe von Video-Essays über die Darstellung der Stadt Los Angeles in populären Filmen. Ich verlinke hier nur ein Video (Blade Runner natürlich), aber ihr müsst selbstverständlich alle Videos schauen, um das komplette Bild zu kriegen. Sowas wünsche ich mir auch für andere Städte und eigentlich sogar für andere Medien.
Bisher gibt es Essays zu 16 Filmen:
Alien Nation (Graham Baker, 1988)
Blade Runner (Ridley Scott, 1982)
Brother (Takeshi Kitano, 2000)
The Crimson Kimono (Samuel Fuller, 1959)
Drive (Nicolas Winding Refn, 2011)
The Driver (Walter Hill, 1978)
Her (Spike Jonze, 2013)
The Killing of a Chinese Bookie (John Cassavetes, 1978)
Kiss Me Deadly (Robert Aldrich, 1955)
The Limey (Steven Soderbergh, 1999)
Model Shop (Jacques Demy, 1969)
Night of the Comet (Thom Eberhardt, 1984)
Repo Man (Alex Cox, 1984)
Southland Tales (Richard Kelly, 2006)
Strange Days (Kathryn Bigelow, 1995)
Timecode (Mike Figgis, 2000)