Owen Jones, Julia Hartley-Brewer und Mark Longhurst diskutieren über das Massaker im Pulse in Orlando gestern, bei dem mehr als 50 Menschen ums Leben kamen. Owen Jones weist zurecht immer wiederdarauf hin, dass der Täter sich gezielt gegen die LGBTQ-Community of Colour richtete.
Nach aktuellem Stand hat er absichtlich genau diesen Club und genau diesen Tag ausgewählt und fuhr fast 200 Kilometer dafür. Es war „Latinx Night“, also befanden sich besonders viele PoC im Club. Der Anschlag im Pulse war ein heterosexistisch und rassistisch motiviertes Hassverbrechen.
Verstörend, wie die anderen immer wieder versuchen, das zu derailen und zu ignorieren, bis Owen Jones nichts mehr übrig bleibt, als die Sendung zu verlassen. :( Leider sind sie damit nicht allein. Den Punkt ignorieren viel zu viele Medien, dabei ist er von zentraler Wichtigkeit. Macht euren Job, liefert den richtigen Kontext!
„As part of a series on the rising global phenomenon of online harassment, the Guardian commissioned research into the 70m comments left on its site since 2006 and discovered that of the 10 most abused writers eight are women, and the two men are black.“
The dark side of Guardian comments von Becky Gardiner, Mahana Mansfield, Ian Anderson, Josh Holder, Daan Louter und Monica Ulmanu belegt mit vielen Daten traurige Gewissheiten.
„New research into our own comment threads provides the first quantitative evidence for what female journalists have long suspected: that articles written by women attract more abuse and dismissive trolling than those written by men, regardless of what the article is about.“
Wofür haben wir denn damals in den #Nymwars gekämpft, wenn uns jetzt jeder kleine dahergelaufene Nazi auf Google+ einfach doxxen könnte? Die wissen gar nicht, wem sie es zu verdanken haben, dass sie hier halbwegs anonym rumhetzen dürfen. Undankbares #Pack!
Top Secret Linksfaschismus-Geheimagent sein wurde mir versprochen. Bei übertariflicher Bezahlung durch den Antifa e.V. Ich hab den Vertrag noch da, in meiner linksversifften Bude. Pünktliche Bezahlung. Bonussystem. Halt die ganze Palette. Links hilft sich.
Und dann sowas? Ich bin schon etwas unzufrieden mit dem Service grad. Gelinde ausgedrückt. Ich hab von Beginn an gesagt, das mit dem Netzhamster – das glaubt mir keiner! Doch doch, haben sie gesagt. Gib bloß nix von dir preis. Leg dich mit niemandem an. Sei der Hamster! So ein Humbug. Ich wusste es schon damals besser. Wie so viele im Moment…
Irgendwas hat sich verändert seit #Leoleaks. Ich weiß bloß noch nicht was. #tagsforfun
Das hier habt ihr wahrscheinlich schon gesehen. Wobei eine gewisse Chance besteht, dass ihr wie ich seid und deswegen noch nicht gesehen habt, wie episch John Oliver Donald Trump abserviert hat, weil es sonst schon jeder gesehen hat. Ist aber akut sehenswert, vertraut mir und gönnt euch!
Eigentlich schreib‘ ich das hier aber wegen was Anderem. Am MIT hat man einen coolen Bot entwickelt. Deep Drumpf (guckt das John Oliver-Video, falls ihr das nicht versteht, ist eine Anspielung darauf) ist Twitter-Gold! Fast besser als der Real Drumpf im Phrasendreschen. Und darum geht es ja letztlich. Etwas mehr Hintergrund siehe (via).
„Dubbed ‘Deep Drumpf’ (after John Oliver’s recent dismantling of Trump), the project was a creation of MIT’s Computer Science and Artificial Intelligence Lab (CSAIL) postdoc Bradley Hayes.“
I want to work, everybody. I like America, just for president. I'm running to honor it. We will save the process. Thank you very much.
Wer kam eigentlich auf die grandiose Idee, angesichts der aktuellen Stimmung, den offiziellen Twitter-Account des Bundeslandes Sachsen mit schnippischen völlig unangebracht patzigen Antworten auf legitime Kritik reagieren zu lassen? Oder anders gefragt: Ist Sachsen noch zu retten? M(
Deutschland 2015. Das Pfefferspray sitzt locker bei den Freunden und Helfern von der Polizei. Es wird lässig aus der Hüfte gegen Journalisten abgefeuert, die Polizeieinsätze dokumentieren (wollen). In dem Fall laut Videobeschreibung, wie so oft, am Rande einer Demo gegen einen Neonazi-Aufmarsch am 12.12.2015.
Angesichts der Nachricht von heute, dass 2015 über 3.500 rechtsmotivierte Delikte festgestellt wurden (taz), mehr als bezeichnend. Der Feind steht offenbar immer noch vor allem links und die freie Presse gehört für manche Polizisten mittlerweile wohl dazu.
Das Video stammt von Johannes Grunert. Ich embedde es hier mal nicht direkt. Keine Ahnung, was mit „Dieses Video ist urheberrechtlich geschützt. Anfragen an johannes.grunert ät mailbox.org“ genau gemeint ist, aber es klingt doof und bei Journalisten weiß man auch nie so recht, also gibt’s bloß einen schnöden Link zur Quelle.
Wir leben in absurden Zeiten. Manchmal fällt einem auf, dass das mehr als ein Gefühl ist.
Mir zum Beispiel, wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, als mir im Geschichtsunterricht überzeugend erklärt wurde, dass man in der BRD aus den Fehlern der Weimarer Republik gelernt hätte und daher die Bundeswehr nicht zu Einsätzen im Inland berechtigt wäre. Militärputsch und so, alles sehr plausibel.
Apropos Bundeswehr. Man bildete sich dort vor gar nicht so langer Zeit noch viel auf den „Staatsbürger in Uniform“ als schlauer Idee ein. Nicht zu Unrecht. Der Gedanke dahinter war, die Armee in der Zivilbevölkerung zu verankern, durch verpflichtenden Grundwehrdienst und Zeitsoldaten. Berufsarmeen neigen dazu, die falschen Menschen anzuziehen und sich von der Bevölkerung zu isolieren. Die Bundeswehr war aus gutem Grund keine Berufsarmee.
Das hat sich geändert…
Egal! Gerade bin ich auf Asylabwehramt.at gestoßen. Eine satirische Kunstaktion von UBERMORGEN. Ubermorgen machen schon lang Internetwerbung Schrägstrich Internetkunst. Zwei sehr interessante, uralte Artikel dazu:
Drauf gekommen bin ich wegen naziline.com von Ubermorgen in Koop mit Christoph Schlingensief. Da drauf, damit ihr mal meine etwas verworrenen Onlinewege nachvollziehen könnt, statt immer nur einfach ein (via) vorgesetzt zu kriegen, kam ich von Facebook, wo We’re watching you einen Tweet geteilt hat, der mitteilt, dass Melanie Dittmer (die mir zuvor nichts sagte, aber wohl eine bekannte Neonazistin ist) auf ihrer Internetseite jetzt den Roman und total erfolgreichen Film „Er ist wieder da“ zitiert, in dem es um die Rückkehr Adolf Hitlers in der Jetztzeit geht. Oder so. Total lustig. Will ich nicht lesen.
Jedenfalls macht UBERMORGEN auch sonst noch Sachen. Hier eine Liste. Ist mir fast etwas unangenehm, die jetzt erst entdeckt zu haben. Netzkunst, definitiv. UBERMORGEN sind offensichtlich mustergültige Diskordier, die Zwietracht und Verwirrung stiften. In absurden Zeiten gar nicht verkehrt.
Wir erfinden nur Sachen, von denen wir gerne hätten, dass sie real wären“, distanzierte sich LIZVLX von derartigen Falschmeldungen.
Bevor es verschwindet: The Oatmeal hat die Huffington Post gebeten, nicht auf seine Bilder zu hotlinken, weil er dann für den Traffic zahlt. Auf unnachahmliche Weise demonstriert er noch einen weiteren Grund, der gegen Hotlinks spricht. Ich hab die Seite mal gespeichert, bei HuffPost wird man das sicherlich schnell fixen. Das Problem von Hotlinks wird ziemlich schnell offensichtlich:
Hallo Neuleser, die ihr von Nerdcore.de hierher gefunden habt. Seit gewarnt: Wenn ihr schon Renés Linkposts zu lang findet: Meine Links der Woche sind in der Regel mindestens genauso lang und die verlinkten Texte sind oft noch länger!
Immerhin sammle ich darin alles, was ich diese Woche besonders lesenswert oder interessant fand und auch wenn das nur ein Bruchteil dessen ist, was ich gelesen habe, um die Links zu finden: Meine Interessen sind vielseitig. Diese Woche habe ich mich kurz gefasst. Viel Spaß. ^^
It’s strange, how you go from a being person who is away from home to a person with no home at all. The country that is supposed to want you has pushed you out. No other country takes you in. You are unwanted, by everyone. You are a refugee.
Everything is yours Everything is not yours liest sich teilweise wie Parable of the Sower, ein Roman von Octavia Butler, der in einer postapokalyptischen Welt spielt. Bewegende Erinnerung an eine Kindheit in Ruanda, die durch den Konflikt zwischen Hutu und Tutsi ein jähes Ende findet, Flucht, aber der Krieg kommt immer mit, Auffanglager, das Gefühl der Verlorenheit, eine zerrissene Familie. Wegen solcher Texte begebe ich mich immer wieder auf die Suche nach Longreads. Außerdem will ich jetzt gern was von W. G. Sebald lesen, der für die Autorin eine wichtige Rolle spielt, aber dank der Unfähigkeit deutscher Verlage müsste ich dafür auf die englische Übersetzung zurückgreifen, weil’s nämlich nur die als E-Books gibt.
Bobby Jindal has already decided that nothing else can be done — indeed, that God himself divinely ordained an inerrant amended parchment to forbid anything else to be done. So what we can do now is pray.
Like the victims whose stories they tell, reporters who cover rape face a powerful challenge to their credibility. A failure to withstand that challenge could silence reporters and rape survivors alike.
“I don’t have a white saviour complex – but I want to help dismantle racism and patriarchy. Material (and Wolf as well, to a lesser extent) is my way of staying sane in a world where these patterns and systems are still very alive, and it’s also a part of my way of working towards breaking these patterns and systems apart and building something new and better instead. Speaking of racism being still well and alive, it just sometimes hides under a different name: the prison-industrial complex.”
When questioned on Tumblr about why hip-hop variant covers were a good idea given the pronounced absence of black writers or artists at the publisher, Marvel executive editor Tom Brevoort offered a response that seemed emblematic of comics’ often tone-deaf approach to race: “What does one have to do with the other, really?”
Gordon Carr’s film explores covers the roots of the Angry Brigade in the revolutionary ferment of the 1960’s and the anarchist First of May Group, and follows their campaign and the police investigation to its culmination in the ‚Stoke Newington 8‘ conspiracy trial at the Old Bailey — the longest criminal trial in British legal history.
[E.O.M.S.] hat Infos und Videos über die Angry Brigade gesammelt, Großbritanniens erster urban Guerilla:
Virtual porn really ups the ante on intimacy. When you feel like you are there and can feel like you’re touching a person, it can really cross the boundary of our notion of fidelity
Following rigorous competition and more than 130,000 voters, the World’s Most Beautiful Vagina Contest anointed a champion this week. It was a strange, difficult-to-gauge event—but that’s why organizers turned to scientists to tell us what it all means.
Through months of interviews and hundreds of pages of public documents, The Verge reconstructed what they were seeing: a multi-million-dollar embezzlement scheme that would ensnare a crooked lawyer, a multinational corporation, and some of the most sought-out comics in the world.
More than one-third of the public believe that people with mental health problems are more likely to be violent. Violent crime statistics tell a different story, though. One survey suggested that only 1% of victims of violent crime believed that the incident occurred because the offender had a mental illness.
Auroville was built by hand by the flower-power generation of the 1960s. It was a “psychological revolution,” as W.M. Sullivan noted in his book The Dawning of Auroville—a venture in which Marxist-flavored socialism met anarchy. There is no money, no government, no religion, no skyscrapers or expressways, no newspapers with headlines of war, poverty, and genocide.
Ich hab noch nie von Auroville gehört, einer Art Hippie-Utopie einer Stadt, die in Indien tatsächlich existiert und natürlich nicht wirklich funktioniert, wie ich dank Trouble in Utopia jetzt weiß. Faszinierende Einblicke in eine Parallelgesellschaft bzw. Sekte.
We live in a Philip K Dick world now. The technology-led, military-led big names like Asimov, Robert Heinlein and Arthur got it deadwrong. They were all strong on the military as subject matter, on space wars, rational futures – essentially, fascist futures – and none of these things really matters today. It’s Dick and people like Frederik Pohl and Alfred Bester who were incredibly successful in predicting the future, because they were interested in social change, ecology, advertising. Look at Facebook, Twitter, Apple, Google . . . These are Philip K Dick phenomena.”
Michael Moorcock: “I think Tolkien was a crypto-fascist.” Michael Moorcock über Tolkiens Faschismus und den eigenen Anarchismus, Counter Culture & Gentrifizierung, seine Zeit als Editor von New Worlds, in der er Autoren wie J.G. Ballard, Brian Aldiss oder William Burroughs veröffentlichte, seine erste Ehe und Gender Politics, sein Multiversum & den Eternal Champion und sein neuestes Buch, eine autobiographical Fantasy. Hochinteressant.
“Dr John H Conway sits down at his computer and gets ready to log on. But before the computer allows him to begin work, it quickly spews out 10 randomly selected dates from the past and the future, dates like 3/15/2005 or 4/29/1803. Dr Conway has to mentally calculate what day of the week each would be before his computer lets him open a file and get to work. It is a game he has rigged up to play with himself.”
Los geht’s mit einem faszinierenden Text über Bewusstsein, Gehirne, Transhumanismus, die Grenzen der Persönlichkeit und warum wir alle bereits Hive Minds sind: Hive consciousness.
„English’s relative share of cyberspace has shrunk to around 30%, while French, German, Spanish and Chinese have all pushed into the top 10 languages online.“ Google erkennt 30 europäische Sprachen, aber nur eine afrikanische. Im Chinesischen lässt sich in 140 Zeichen deutlich mehr sagen als im Deutschen. Das Internet basiert auf Text, auf Sprache und ist daher nur so groß, wie unsere Sprachkenntnisse – The digital language divide ist voller interessanter Details.
Related: How to learn 30 languages, darüber, wie Sprache unser Gehirn fordert und trainiert und wie manche Menschen (Hyperglots) es vermögen, bis zu 30 Sprachen zu erlernen. Es scheint, als wäre die Hypothese, dass nur Kinder so richtig gut Sprachen erlernen können, weil ihr Gehirn eine höhere Plastizität aufweist und dass Erwachsene sich viel schwerer damit tun würden, nicht ganz zutreffend.
No one cares about your jetpack: on optimism in futurism. Plädoyer einer Futuristin gegen Optimismus im Futurismus, letztlich sogar gegen den Versuch präziser Vorhersagen überhaupt und trotzdem auch eines für die Beschäftigung mit der Zukunft.
Entgegen dem noch immer weit verbreiteten Vorurteil, reden Frauen in Diskussionen weniger als Männer. Why women talk less beschäftigt sich damit, woran das liegen könnte und wie es sich ändern lässt.
The Status of Women in the States provides data on women’s progress in 50 states, the District of Columbia, and the United States overall. Sehr cool. Hätte ich gern für mehr Länder, möglichst viele.
Wenn eine Gesellschaft sich durch einen 12-jährigen Afroamerikaner eher bedroht fühlt als durch 170 Mitglieder einer (weißen) Biker-Gang, die um sich schießen, hat sie ein offensichtliches Rassismusproblem. Biker Gangs, Tamir Rice, And The Rise Of White Fragility über White Fragility in den USA. Lässt sich aber auch auf andere Länder übertragen.
Was, wenn man Tod und Sterben als Problem sieht und versucht, ein Business darauf aufzubauen, ein Produkt zu entwickeln, das den Menschen Tod und Sterben erleichtert? Dieser Frage geht Death, Redesigned nach.
Überrascht mich jetzt nicht direkt, aber da es viele kluge Menschen gibt, die Emojis regelrecht hassen: Emojis bereichern unsere Kommunikation und sie werden zukünftig eher mehr als weniger genutzt werden. There’s Nothing Lazy About Using Emojis to Communicate.
Man kann angesichts des aktuellen Erfolgs schnell vergessen, dass es um den Jahrtausendwechsel rum gar nicht gut um Marvel Comics stand und Brian Michael Bendis, ein unbekannter Indie-Comics-Autor, fast die letzte Hoffnung für Marvel war. The Secret History of Ultimate Marvel erzählt die Geschichte des Reboots, der Marvel wieder auf Erfolgskurs gebracht hat und warum Marvel 15 Jahre später trotzdem (fast) alles wieder rückgängig macht.