Schlagwort-Archive: Dark Horse

Halloween-Idee für Comic-Nerds: Vorlagen für Dark Horse-Kürbisse

Dark Horse Pumpkin Ghost carving template
Ich bin kein Halloween-Fan. Da aber Jahr für Jahr rund um Halloween Kürbisschnitzereien durch das Web geistern, will ich auch meinen Beitrag dazu leisten und euch auf ein paar coole Vorlagen für Kürbiskunst a la Dark Horse aufmerksam machen. Mein Favorit ist Ghost (siehe oben).
(Alle Vorlagen)

2012 in Comics

2012cover

Es folgt mein persönlicher Rückblick auf das Jahr 2012. Auf die Idee hat mich Carlito von Yay, Comics! gebracht. Carlito hat sich die Mühe gemacht, sowohl Produzenten als auch Händler und Fans von Comics um ihren persönlichen Jahresrückblick zu bitten. Ich wurde auch interviewt (im „Archiv“ des Steglitzer Comicstammtisches, also known as: @TiberiusTarantes Arbeitszimmer), hab aber gar nicht viel zu sagen gehabt. Daher hier jetzt ein etwas ausführlicheres Resümee.

1. Vertigo Comics baut ab

Vertigo Comics hat der Neustart der DC 52 nicht gut getan. Indem DC ein paar Charaktere zurück holte, die zu den erfolgreichsten Vertigos zählten („Swamp Thing“, „Animal Man“, „Hellblazer“) ging viel Potential verloren, das erst wieder erarbeitet werden will. Der Weggang von Karen Berger, quasi DER Frau hinter Vertigo, macht dieses Unterfangen bestimmt nicht leichter. Es ist Vertigo 2012 nicht gelungen, neue Impulse zu setzen. Ich lese fast nur schon länger laufende Reihen („Fables“, „Unwritten“, „Sweet Tooth“). Ausnahmen: „Punk Rock Jesus“, eine sechsbändige Mini-Serie von Sean Murphy und „Saucer Country“. Beide Serien sind ziemlich gut, aber keine gehört zu meinen Jahres-Highlights. Zumal keine dieser Serien mich durch 2013 begleiten wird. „Sweet Tooth“ ist beendet, „Saucer Country“ ist beendet. „Punk Rock Jesus“ ist beendet. Harte Zeiten für Vertigo. Ich hoffe, der Verlag bleibt uns trotz Schwächephase erhalten. Sicher ist das momentan nicht.

2. Don’t panic!

2012 war trotzdem kein schlechtes Jahr für Comicfans. Was Vertigo nicht lieferte, teilten sich Image Comics und Boom! Studios auf. Beide Verlage haben 2012 eine Unmenge guter bis sehr guter (Mini-)Serien auf den Markt geworfen, hoffentlich auch entsprechend erfolgreich. Besonders hervorzuheben ist hierbei „Saga“ von Vaughan und Staples, für viele Menschen, mich eingeschlossen, eines der Highlights des Jahres 2012. Weitere persönliche Highlights: „The Hypernaturals“ (Boom), „Higher Earth“ (Boom), „Happy“ (Image). Es erscheinen nicht weniger gute Comics, es wird nur von anderen Verlagen geliefert. Hefte wie „Mara“ oder „The Massive“ (beide von Brian Wood) oder „Ghost“ von Kelly Sue DeConnick wären vor ein paar Jahren perfekt im Portfolio von Vertigo Comics gewesen. Jetzt kommen sie eben von Image und Boom und Dark Horse.

Apropos Dark Horse: Auch Dark Horse hatte 2012 viel Interessantes zu bieten: „Alabaster: Wolves“, „Mind MGMT“, „The Creep“, „47 Ronin“, „The Massive“ und „Ghost“ kann man bedenkenlos jedem Comicfan ans Herz legen.  Ein paar davon habe ich euch hier im Blog ja bereits vorgestellt.

Lobend erwähnen will ich unbedingt noch das leider eingestellte Format „Creator-owned Heroes“ von Image Comics. Ähnlich wie „Dark Horse presents“ eine Anthologie, in der über 2-3 Hefte verschiedene kurze Geschichten erzählt werden. Fand ich unterstützenswert, hatte ich im Abo. „Dark Horse presents“ lege ich euch ausdrücklich ans Herz. Kauft’s euch, bevor es auch noch eingestellt wird. Dark Horse startet viele seiner neuen Serien in Dark Horse presents und veröffentlicht die Stories später als Nullnummern. Wer also ganz vorn mit dabei sein will, kann sich einen guten Überblick über die nähere Zukunft von Dark Horse machen.

Oni Press hat endlich den zweiten Storyarc von Greg Ruckas „Stumptown“ veröffentlicht. Hat mich nicht total vom Hocker gerissen, ist aber immer noch hochwertig. Dex, die Privatdedektivin, ist einfach ein spannender Charakter.

Auch IDW Publishing hat Gutes zu bieten, gelesen habe ich allerdings nur wenig davon. Ist mir etwas zu nischig, aber wahrscheinlich gar nicht schlecht, vor allem für Serienfans (Doctor Who, Star Trek). Toll: Die „Womanthology Space“, eine Geschichtensammlung, finanziert via Crowdfunding und produziert ausschließlich von Frauen. Wie verschieden Frauen Science Fiction schreiben (und zeichnen) ist sehr interessant, auch wenn die Qualität der Stories etwas schwankt. Die Einnahmen gehen an gemeinnützige Einrichtungen. Noch ein Grund, diesen Comic zu lesen und damit das Projekt zu unterstützen.

Besondere Erwähnung verdient sich Valiant Entertainment . Die sichern sich grad mit richtig guten Comics mit Wiedererkennungswert ihren kleinen Teil vom großen Comickuchen. „Bloodshot“, „Shadowman“, „Harbinger“, „Archer & Armstrong“ und „X-O Manowar“ machen vielleicht auf den ersten Blick nicht viel her, erzählen aber tolle, fesselnde Geschichten und wirken frisch und unverbraucht.

Terry Moore („Strangers in Paradise“, „Echo“), einer meiner Lieblingszeichner, arbeitet weiter an „Rachel Rising“, einer coolen, mysteriösen Geschichte um eine junge Frau, die eines Nachts im Wald aufwacht und nicht weiß, was geschehen ist. Dem Comic wünsche ich auch größere Aufmerksamkeit. Leider schreckt der schwarz-weiße Zeichenstil wahrscheinlich viele Leser ab. Die verpassen dann aber einen wirklich schönen Comic, der im Selbstverlag erscheint.

3. Die „Großen“ liefern

Der Neustart war für DC Comics anscheinend ein voller Erfolg. Die Comics sind in weiten Teilen gut und sie verkaufen sich – Mission accomplished. Ich lese „Animal Man“, „Swamp Thing“, „Frankenstein – Agent of S.H.A.D.E“, „I,Vampire“, „Demon Knights“, „Wonder Woman“ und „Batwoman“ immer wieder gern. „Frankenstein“ und „I,Vampire“ wurden leider unlängst gecancelt. Lese auch noch ein paar andere Reihen, aber die sind qualitativ nicht auf demselben Niveau, sollen daher hier nicht erwähnt werden.

Eher enttäuschend fand ich „Before Watchmen“. Einzelne gute Comics konnten nicht darüber hinweg täuschen, dass die Reihe eher belanglos daher kommt. War insgesamt unnötige Geldmacherei.

Marvel hat es in der zweiten Jahreshälfte geschafft, dass ich erstmals was von ihnen lese. Die neue „Captain Marvel“, geschrieben von Kelly Sue DeConnick (meine persönliche Lieblingsautorin 2012) ist einfach supergut. Ich würde sagen ein „Must-Read“! „FF“, gezeichnet von Mike Alldred sieht ebenfalls sehr vielversprechend aus.

4. Ausblick:

2013 wird super. Hoffentlich wird „Trillium“, der neue Comic von Jeff Lemire ganz großartig. „Die letzte Liebesgeschichte“, die Zeiten überwindet und letzlich in den Untergang führt, klingt jedenfalls spannend. Vielleicht erlebt Vertigo Comics seine Renaissance. Falls nicht, ist es auch nicht schlimm, solange die anderen Verlage ihr Niveau mindestens halten. Von DC und Marvel wünsche ich mir, dass sie weiterhin guten Mainstream und die eine oder andere wirklich sehr gute Reihe liefern. Die Einstellerei nervt zwar ein bisschen, aber solange die neuen Reihen, die die eingestellten ersetzen, von besserer Qualität sind, beklage ich mich nicht.

Matt Kindt: Mind MGMT – Ein Mindfuck in Wasserfarben?

Falls ihr wie ich ein wenig traurig darüber seid, dass demnächst mit Heft 40 Jeff Lemires tolle Serie „Sweet Tooth“ zu Ende geht: Grämt euch nicht, etwas Ähnliches ist in Gestalt von „Mind MGMT“ schon unterwegs. Damit lehne ich mich zugegebenermaßen weit aus dem Fenster, sicher ist es nach zwei Heften natürlich noch nicht, aber wie ich finde: absehbar.

Matt Kindt Mind MGMT #1 Cover

Matt Kindts „Mind MGMT“ ist eine neue fortlaufende Serie von Dark Horse Comics, ein Verlag, der mir in letzter Zeit (neben Image Comics) immer besser gefällt. Was aber auch mit der, zumindest subjektiv, abnehmenden Qualität der Comics aus dem Hause Vertigo zu tun haben dürfte. Aber das nur am Rande.

Matt Kindt kennt ihr vielleicht als nagelneuen Schreiberling von „Frankenstein – Agent of S.H.A.D.E“ (welches er von Jeff Lemire, übrigens einem guten Freund, übernimmt) oder auch als Zeichner eines Story Arcs in dessen Sweet Tooth. Sein Debut hatte Kindt mit dem von Kritikern ziemlich gelobten „Pistolwhip“, habe ich selbst aber nie gelesen.

Mit „Mind MGMT“ schreibt Matt Kindt sowas wie einen Mysterythriller. Naja, eher einen Spionageroman mit geheimnisvollem Touch. Nein, eher ein ziemlich abgefahrener Mix aus Grant Morrissons (oder David Lynchs) überbordendem Einfallsreichtum, Verschwörungstheorie, Independent Comic und – nun ja – Sweet Tooth.

Die scheinbare Ähnlichkeit mag aber auch mit den Zeichnungen zusammenhängen, immerhin kommt es nicht allzu häufig vor, dass eine fortlaufende Serie in einem der großen Mainstreamverlage von einer einzigen Person erdacht, geschrieben und gezeichnet wurde. Und Kindt pflegt einen ähnlich unverwechselbaren Stil wie Lemire.

Beide gehen ähnlich expressiv zu Werke, zeichnen nicht sehr sauber, sondern mit viel Energie. Kindts Zeichnungen sind deutlich blasser als Lemires, wirken wie mit Wasserfarbe gezeichnet, aquarellartig. Die Stile ähneln sich auf den ersten Blick sehr, unterscheiden sich im Detail deutlich, wirken aber beide sehr indie. Daher wird der Vergleich mit Lemires Sweet Tooth wohl noch des Öfteren gezogen werden. Diesen Vergleich muss Mind MGMT aber keineswegs scheuen. Soviel lässt sich nach zwei veröffentlichten Heften bereits sagen. Wo Matt Kindt mit Mind MGMT genau hin will, ist unklar, aber dass es interessant werden dürfte, zeichnet sich schon deutlich ab. Das war bei Sweet Tooth damals nicht anders.

Die Story von Mind MGMT beginnt mit unerklärlichen Gewaltausbrüchen. Die ersten paar Seiten sind sehr beeindruckend, sie schaffen eine bedrückende, unangenehme Atmosphäre, fast ohne Text und ohne Protagonisten, die dem Leser Identifikationspotential bieten würden. Der Rest des Comics dreht sich größtenteils um Meru, einer erfolglosen Schriftstellerin, die mysteriöse Fälle von Amnesie untersucht. Wie kann es sein, dass alle Fluggäste eines Linienfluges (Flug 815) gleichzeitig unter Gedächtnisverlust leiden? Oder ein gesamtes Dorf? Parallel dazu laufen noch andere, teils viel kleinere Geschichten oder Teile von Geschichten, mal mit Bezug zum aktuellen Heft, mal mit Bezug zum nächsten.

Es geht um Agenten, um Menschen mit besonderen Fähigkeiten, im weitesten Sinne mit „Superkräften“. Mind MGMT ist eine Art CIA für besonders begabte Menschen, genaueres ist noch nicht bekannt. An den Rändern jeder Seite des Comics verstecken sich kurze Hinweise für Agenten, der sogenannte Mind MGMT Field Guide, der dem Geschehen mitunter noch eine weitere Ebene Bedeutung hinzufügt. Mind MGMT ist, liest man sorgfältig, ziemlich komplex. Das bemerkt aber nur, wer sich darauf einlassen will. Wer möchte, liest Mind MGMT auch einfach schnell und flüssig weg und wird gut unterhalten.

Fazit: lasst euch von den Zeichnungen bloß nicht abschrecken! Ihr gewöhnt euch dran. Folgt der interessanten Handlung. Achtet auf die liebevoll versteckten Details. Unterstützt ambitionierte Nachwuchsautoren, die den Sprung von Indie zu Mainstream wagen. Im Comic ist das schließlich gar nicht so verkehrt.

Brian Wood: The Massive – Landfall

„The Massive“ hat mich direkt beim Coverdesign an „DMZ“ erinnert und damit neugierig gemacht. Tatsächlich wurde The Massive von Brian Wood geschrieben, der – neben vielen anderen tollen Comics (Demo, New York Five, etc.) auch der Autor von DMZ war. Zwei Hefte sind bisher bei Darkhorse Comics erschienen.

Brian Wood The Massive #1 Cover

DMZ habe ich zeitweilig gelesen. Ausgestiegen bin ich nur, weil die realistische Handlung mir gefühlt etwas wenig Comic für mein (knappes) Geld bot. Die Hefte lasen sich einfach zu schnell. Gezeichnet wird The Massove von dem mir bisher unbekannten Kristian Donaldson

Der Leser erlebt die Abenteuer von Umweltaktivist Callum Israel und seiner Crew (seinen „Freiwilligen) auf ihrem Schiff namens Kapital. Die Serie spielt nach einer verheerenden Häufung verschiedener Umweltkatastrophen. Riesige Flutwellen haben ganze Städte überflutet. Dürren wüten, Tiere versterben auf mysteriöse Weise. Die Menschheit steht an der Schwelle zum Aussterben oder muss sich schleunigst an die veränderten Bedingungen anpassen.

Israel und seine Crew sind in dieser Welt aus den Fugen auf der Suche nach ihrem Schwesterschiff, der titelgebenden Massive. Der Leser begleitet sie dabei. Das ist spannend, da die Welt nach all den Katastrophen nicht friedlicher, sondern eher gefährlicher geworden ist. Auch das eine Ähnlichkeit zwischen The Massive und Woods DMZ.

Woods Szenario ist großartig. Es ist apokalyptisch, aber gerade noch im Bereich des Möglichen. Es kommt ohne fantastische Elemente aus und wirkt daher umso beklemmender. Wood wechselt gekonnt zwischen verschiedenen Zeitebenen. Der Leser nimmt wie nebenbei eine Menge Hintergrundinfos auf. Die Zeichnungen von Kristian Donaldson sind göttlich. Sehr sauber, sehr auf den Punkt, aber nicht kalt oder steril. Großes Lob! Am Ende jedes Heftes gibt es noch ein paar nette, aber nicht unbedingt notwendige Hintergrundinfos.

Etwas blass bleibt bisher (nach zwei von drei Heften von „Landfall“) ein großer Teil der Crew. Hier hat Wood noch Verbesserungspotential. Andererseits muss er seine Charaktere nach und nach einführen und die Charaktere, denen er sich bisher gewidmet hat, sind einprägsam und bleiben im Gedächtnis. Insofern denke ich, dass Wood meine Kritik im Lauf der Zeit obsolet machen wird, indem er mehr Charakteraufbau betreiben wird. Nach nur zwei Heften hat der Leser ein Gefühl für die Welt und eine Handvoll Charaktere und fiebert mit – alles Andere als eine schlechte Leistung von Brian Wood.

Fazit: Ein kleiner, feiner Comic für alle, die mal etwas Abwechslung von Superhelden-Comics wollen. DMZ-Fans aufgepasst. „The Massive“ könnte eure neue Lieblingsserie werden.

Free Comic Book Day 2012 – Reviews, Kuriositäten und Geheimtipps

Ursprünglich war der Plan, hier Kurzreviews zu allen Heften des Free Comic Book Days 2012 zu veröffentlichen, aber dann kam völlig überraschend die Republica und meine Unfähigkeit, mich wirklich kurz zu fassen, dazwischen, daher gibt es „nur“ Reviews zu etwa einem Drittel der Hefte. Weil ich mit den Comics angefangen habe, von denen ich glaube, dass die andern Blogger sie nicht unbedingt besprechen, beschäftige ich mich vor allem mit den Kuriositäten.

Morgen ist es wieder soweit: Am ersten Samstag im Mai, also dieses Mal am 05.05., findet traditionell der Free Comic Book Day statt. So ziemlich jeder bekannte und unbekannte Verlag haut an diesem Tag ein Umsonstheftchen raus, in der Hoffnung, Leser zu gewinnen, die später auch für eine Serie bezahlen.

Durch glückliche Umstände (*hust* den Lieblingscomicdealer Grober Unfug *hust*) ist euer Netzhamster in den Besitz (fast) aller Hefte gekommen, die am nächsten Samstag beim Comichändler eures Vertrauens ausliegen werden. Rein zufällig auch noch halbwegs rechtzeitig, um euch im Voraus schon einmal Tipps zu geben, welche Hefte ihr euch besorgen solltet und welche es nicht wert sind, eingepackt zu werden. In der Regel kann jede Person sich 2-3 Hefte holen, das variiert je nach Händler ein bisschen, daher ist es sinnvoll, sich vorher ein paar Gedanken zu machen / Infos zu holen, um nicht Quatsch einzupacken und die Perlen zu übersehen.

Ich war ja auch schon im letzten Jahr mit dabei, aber dieses Jahr ist die Auswahl echt erschlagend. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es 42 (!) Hefte. Von Mainstream über Retro bis Underground ist für jeden Geschmack etwas dabei. Misten wir also etwas aus. Los geht’s!

MOUSE GUARD LABYRINTH & MORE HC

Mouse Guard FCBD Cover

Kategorie: Fantasy

Verlag: Archaia

Nicht gelesen, aber allein die Optik beeindruckt nachhaltig. Ein Hardcover bietet kein anderes Heft. Mouse Guard kenne ich nur flüchtig, scheint Fantasy mit… nun ja, Mäusen zu sein. Könnt ihr euch mal angucken.


STAR WARS / SERENITY

Star Wars / Serenity FCBD Cover

Kategorie: Mainstream, SciFi

Verlag: Dark Horse

Die Serenity-Story ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil ich ein riesiger Firefly-Fan bin und weil die Zeichnungen von Fábio Moon stammen, der zusammen mit Gabriel Bá zusammen das großartige „Daytripper“ bei Vertigo Comics geschaffen hat. Entsprechend famos sind dann auch die Zeichnungen. Das Script von Zack Whedon (nicht Joss) ist leider kein Highlight. Es passiert eigentlich nichts. Die Star Wars-Story ist spannender, auch wenn sie ebenfalls von Zack Whedon stammt. Chewbakka und Han Solo wickeln ein windiges Geschäft ab und dabei geht natürlich etwas schief. Die Zeichnungen von Davidé Fabbri sind gewöhnungsbedürftig. Er neigt sehr dazu, Mimik zu übertreiben. Hat man sich daran gewöhnt, sind sie aber recht hübsch. Außerdem gibt es auch noch die Hälfte eines Previews auf „Alabaster: Wolves #1“, die zweite befindet sich in „Buffy / The Guild“. Insgesamt ein gutes Heft, ich würde es mir allein schon wegen der Zeichnungen von Moon holen. Wer aber in erster Linie Wert auf tolle Geschichten legt, sollte nicht zuviel erwarten.

YO GABBA GABBA FREE COMIC BOOK TIME

Yo Gabba Gabba FCBD Cover

Kategorie: Kids

Bunt, sehr bunt. Keine Ahnung, worum es geht, aber diese FARBEN.


ANIMAL PLANET WORLD’S MOST DANGEROUS ANIMALS

Worlds Most Dangerous Animals FCBD 2012 Cover

Kategorie: wtf

Verlag: Silver Dragon Books

„World’s Most Dangerous Animals“ stellt uns zwei gefährliche Tiere vor, den Grizzlybären und das Salzwasserkrokodil. Erlebnisberichte von Angriffen und Informationen zu den Tieren werden vermischt und heraus kommt Animalsploitation. Für Fans des Skurillen, zeichnerisch und storytechnisch nicht der Rede wert, aber okay. Enthält auch noch eine Preview von Jurassic Strikeforce 5, die sich von dem separat erhältlichen Heft zum Free Comic Book Day (Siehe Jurassic Strikeforce 5) unterscheidet, aber mich ähnlich wenig interessierte.

BARNABY AND MR O’MALLEY

Barnaby & O'Malley FCBD 2012 Cover

Kategorie: Retro

Verlag: Fantagraphics

„Barnaby“ von Crockett Johnson ist sehr retro. Schwarzweiß und in Strip-Form (fast durchgehend vier zusammenhängende Panels über jeweils zwei Seiten) wird die Geschichte eines Jungen erzählt, der sich eine Fairy Godmother wünscht, worauf der wenig feenhafte Mr O’Malley ihm verkündet, dass er nun seine Fairy Godmother sei. Zusammen erleben die beiden allerlei Abenteuer mit Geistern, Gangstern und Eltern. Ganz vergnüglich zu lesen, ich finde aber, diesen Comics merkt man ihr Alter an, was keine Schande ist, wenn man bedenkt, dass sie zwischen 1942 und 1952 erschienen sind. Im Gegenteil: Für ihr Alter wirken sie wiederum ziemlich modern. Etwas für Fans von Retro-Comics und für alle, die an der Comic-Historie interessiert sind, der Rest lässt besser die Finger von Barnaby.

BUFFY / THE GUILD

Buffy / The Guild FCBD 2012 Cover

Kategorie: Mainstream

Verlag: Dark Horse

Da macht man nix verkehrt. The Guild ist witzig, vor allem für alle Menschen, die wissen, was ein MMORPG ist. Buffy ist sowieso jedermenschs Liebslingsvampirjägerin. Enthält außerdem den zweiten Teil und damit das brutale Finale der Preview von „Alabaster – Wolves #1“. Teil 1 ist Bestandteil des Star Wars / Serenity Heftes

INFERNAL DEVICES CLOCKWORK ANGEL

Infernal Devices Clockwork Angel FCBD 2

Nicht gelesen, sieht aber ganz klar nach einem übersetzten Manga aus. Bin kein Mangafan. Die Zeichnungen sind mangatypisch (sag ich mal) eher zweckmäßig und in schwarzweiß gehalten.

JURASSIC STRIKEFORCE 5

Jurassic Strikeforce 5 FCBD 2012 Cover

Kategorie: Mainstream, Action

Verlag: Silver Dragon Books

„Jurassic Strikeforce 5“ liest sich ungelogen in nicht einmal zwei Minuten. Viel KAWUMM, kaum Text, keine zusätzliche Infos. Irgendwas mit Dinos, den ursprünglichen Helden der Erde, in einem Science Fiction ähnlichen Setting, in dem die Dinos nicht ausgestorben sind. Die Zeichnungen von Pasquale Qualano sind eher schwach, die Handlung nicht existent. Außerdem wohl das dünnste Heft des gesamten Free Comic Book Days. Finger weg! (Es sei denn, ihr seid bereits Fans, Google sagte mir, dass es schon Jurassic Strike Force 5 Comics gab, dann könnt ihr dem Heft eine Chance geben. Ich glaube aber, dass es dadurch trotzdem nicht besser wird.)

MOOMIN COLOR SPECIAL

Moomin Color Special FCBD 2012 Cover

Kategorie: Retro, Kids

Verlag: Drawn & Quarterly

Die Moomins haben mich positiv überrascht. Die Moomins sind eine Nilpferdfamilie, erdacht von Tove & Lars Jansson. Ursprünglich schwarzweiß, werden sie die Comics nun in Farbe veröffentlich. Im FCBD-Heft wird eine Graphic Novel angeteast, „Moomin Valley Turns Jungle“, die ich nach dem Lesen des Heftes sofort kaufen würde. Mission erfüllt. Noch toller: Moomins kommt im Verbund mit „Anna & Froga“ von Anouk Ricard. In sehr kindlich gehaltenen, aber im Detail sehr liebenswerten und vor allem stimmigen Zeichnungen, die mit wenigen Farben auskommen, erzählt Ricard Geschichten aus dem Leben eines Mädchens, dessen beste Freunde ein Frosch und eine Katze sind. Das ist herrlich absurd und gleichzeitig ernst, ein reiner Lesespaß.

OVERSTREET’S COMIC BOOK MARKETPLACE

Overstreet's Comic Book Marketplace FCBD 2012 Cover

Kategorie: Für Nerds

Verlag: Gemstone

„Overstreet’s Comic Book Marketplace“ ist kein Comic, sondern ein Magazin über Comics. Zum Free Comic Book Day gibts einen durchaus informativen Einblick in die Geschichte der Horror-Comics. Wer – wie ich – gern Texte über Comics liest, kann zugreifen, die Texte sind kurz, aber ziemlich interessant. Für Neueinsteiger, die den FCBD nutzen wollen, um sich ein Bild von aktuellen Comics zu machen, ist „Overstreet’s Comic Book Marketplace“ aber nichts.

SMURFS &Ernest & Rebecca DISNEY FAIRIES FEAT TINKER BELL & Dance Class

The Smurfs / Ernest & Rebecca / Tinker Bell / Dance Class FCBD 2012 Cover

Kategorie: Kids, Retro

Verlag: Papercutz

Die „Smurfs“ sind ein Neudruck eines alten Schlumpf-Comics, würde ich sagen. Es steht zumindest Peyo dran und laut Infos im Heft ist das der Erfinder der Schlümpfe. Die Zeichnungen sind entsprechend altmodisch, die Kolorierung sieht aber sehr frisch aus. Inhaltlich wird nichts Überraschendes geboten, erzählt wird eine klassische Schlumpfgeschichte inklusive Happy End. Für Schlumpffans und Nostalgiker sicher ok, für alle anderen Leser wohl eher belanglos. „Ernest & Rebecca“ erzählt von der Freundschaft eines Mädchens zu einer… riesigen Mikrobe. Charmant, ziemlich mangaesk gezeichnet, abgedrehter Humor. Ziemlich cool, was Guillaume Bianco und Antonello Dalena hier bieten. Außerdem noch im Heft: „Tinkerbell“, aber das ist ziemlich grausam, es geht offenbar einzig um „Style“, tolles Aussehen und Hänseleien. Ich fürchte, das ist Disneys Vorstellung von einem Comic für Mädchen. „Dance Class“ von Béka (eigentlich Bertrand Escaich und Caroline Rogue) und Crip besteht aus ein paar kurzen Anekdoten aus dem Leben einer Tanzgruppe. Nicht meine Welt, aber doch unterhaltsam. Insgesamt rate ich von diesem Heft aber ab, dafür gibt es zuviele interessante Alternativen.

SPIDER-MAN SEASON ONE

Spider-Man Season One FCBD 2012 Cover

Kategorie: Mainstream

Verlag: Marvel

„Spider-Man Season One“ erzählt, der Titel verrät es, wie Spider-Man zu Spider-Man wurde. Kennt man aus dem Film, wird aber durchaus gefällig präsentiert. Geschrieben wurde das Heft von Cullen Bunn, gezeichnet von Neil Edwards. Beide sind mir weder positiv noch negativ aufgefallen, was ziemlich schlecht ist. Superheldencomics fesseln mich im Normalfall nur, wenn mir was positiv auffällt. Wenn ich euch einen Tipp geben darf: Pfeift auf Spider-Man und holt euch stattdessen „Top Shelf Kidsclub“ oder „Moomin Valley Turns Jungle“.

TOP SHELF KIDSCLUB

Top Shelf Kidsclub FCBD 2012 Cover

Kategorie: Kids

Verlag: Top Shelf

Wertung: Großartig. Sechs kurze Geschichten, über die man auch als Erwachsener köstlich lachen kann. Verschiedene Zeichner, auf ihre Art jeweils interessant, alle schwarzweiß. Kidsclub ist ganz klar eine Empfehlung wert! Klar das beste von mir gelesene Heft und eine absolute Perle.

WALT DISNEYS DONALD DUCK FAMILY COMICS

Walt Disney's Donald Duck Family Comics FCBD 2012 Cover

Kategorie: Retro

Verlag: Fantagraphics Books

Hierbei handelt es sich um einen Reprint eines Carl Barks-Comics. Als alter Fan der Lustigen Taschenbücher war ich unsicher, ob die Entencomics mich immer noch so fesseln würden wie in meiner Kindheit. Aber für mich beginnt die Geschichte schon großartig, als Onkel Dagobert (Uncle Scrooge) sich eine Frage stellt, die sich mir damals auch oft stellte. Ich will hier nicht spoilern, es könnte ja sein, dass ihr euch Donald Duck Family Comics einpackt, es ist nämlich gut. Aber da es sowieso auf der ersten Seite verraten wird: Er tauscht endlich seine Münzen in Geldscheine um, weil die leichter zu lagern sind. Die erste Geschichte ist denn auch wirklich unterhaltsam. Die zweite hat einen etwas faden Beigeschmack, weil sie krass auf Rollenklischees baut. Die dritte Geschichte ist kurz, knackig und gut. Es folgen noch sieben Einseiter. Kaum ein Heft bietet soviel Inhalt. Ich spreche eine klare Empfehlung für alle Fans Entenhausens an. Die perfekte Gelegenheit, zu testen, ob die alte Faszination noch da ist. Bei mir ist es so: Der Witz zündet nicht wie früher, aber gerade die längeren Geschichten können mich immer noch bestens unterhalten.

Kurzfassung: Packt euch Top Shelf Kidsclub und die Moomins ein. Vertraut mir, die sind beide zutiefst toll.