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Polizeigewalt gegen Journalisten: Das Pfefferspray sitzt sehr locker!

Polizei Gewalt Pfefferspray gegen Journalist

Deutschland 2015. Das Pfefferspray sitzt locker bei den Freunden und Helfern von der Polizei. Es wird  lässig aus der Hüfte gegen Journalisten abgefeuert, die Polizeieinsätze dokumentieren (wollen). In dem Fall laut Videobeschreibung, wie so oft, am Rande einer Demo gegen einen Neonazi-Aufmarsch am 12.12.2015.

Angesichts der Nachricht von heute, dass 2015 über 3.500 rechtsmotivierte Delikte festgestellt wurden (taz), mehr als bezeichnend. Der Feind steht offenbar immer noch vor allem links und die freie Presse gehört für manche Polizisten mittlerweile wohl dazu.

Das Video stammt von Johannes Grunert. Ich embedde es hier mal nicht direkt. Keine Ahnung, was mit „Dieses Video ist urheberrechtlich geschützt. Anfragen an johannes.grunert ät mailbox.org“ genau gemeint ist, aber es klingt doof und bei Journalisten weiß man auch nie so recht, also gibt’s bloß einen schnöden Link zur Quelle.

ti_leos Links zum Sonntag (KW 11)

Ich geh dann mal wieder meine Bookmarks durch und suche nach den interessantesten Links. Ich warne euch vor: Das werden dieses Mal echt viele Links. Dafür ist auch für alle was dabei: Süßes, Ernstes, Lustiges, Unlustiges, Musikalisches, Feministisches, Futuristisches, Kulturelles,  Schlaues, Dummes, Unendliches und Schönes.

ti_leos Links zum Sonntag (KW 11)

Eine Webcam zum Falken angucken. Wenn denn mal einer da ist. Ich kann bezeugen, dass die hin und wieder da sitzen und sich ausgiebig putzen.

Afrofuturism takes flight: from Sun Ra to Janelle Monáe: Weil ich grad ein Buch drüber las und Afrofuturismus total spannend ist.

Japan’s Internet Cafe Refugees: The future looks bleak.

Rewriting history won’t save the NYPD: Wikipedia Edit Wars mit dem NYPD? Klingt nach einem Witz, ist aber Realität.

American tourists carved initials into Roman Colosseum, took selfie: Na klar, was soll man auch sonst mit dem alten Ding machen?

Vogue editor criticized for sharing Instagram shot of homeless woman reading Vogue: Feingefühl ist nicht unbedingt die Stärke von  Elisabeth von Thurn und Taxis.

My friend, Stalin’s Daughter: Geschichten, die das Leben schreibt. Lang, aber unterhaltsam.

95-year-old man sets 200m sprinting world record for his age group: Mit 95 noch sprinten ist krass. Dann auch noch den Weltrekord in der eigenen Altersklasse aufzustellen ist krasser.

Kids are super ultra mega fucking weird: Einfach lesen. Chuck Wendig schreibt darüber, wie seltsam Kinder sein können. Sehr witzig und auch etwas beängstigend.

People in Australia have started taking selfies with Quokkas, and the results are brilliant: Selfies mit Quokkas. Nuff said.

Why so many awkward, shy guys end up hating feminism: Da ist viel Wahres dran. Warum enden eigentlich schüchterne Nerds so oft als vehemente Antifeministen?

Shit white feminists need to stop doing: Weil es nix schadet, sich das immer mal wieder bewusst zu machen.

Is it sexist to judge a cookbook by its pictures?: Weil die Überschrift irgendwie nicht mitreißt, der Artikel aber ziemlich lesenswert ist. Es geht um eine Auseinandersetzung zwischen zwei Kochbuchautorinnen: Adam Roberts and Mimi Thorisson und ob Roberts‘ Kritik an Mimis Kochbuch sexistisch waren oder nicht.

A look inside the terrible manual cops use to teach ‚Rape Prevention‘: Victim Blaming usw. Genauso schlimm, wie man es sich vorstellt.

How disabled people are challenging damaging myths about sex: Stellt spannende Fragen, die uns alle betreffen.

In the documentary ‘GTFO,’ female video gamers fight back: GTFO ist eine Dokumentation, die am 14.03. beim SXSW Premiere hatte. Darin kommen Frauen zu Wort, die Opfer von Belästigung wurden, weil sie spielen.

Never just say ‘That sucks‘: A guide to discussing comics art: Wie man Comics reviewen würde, wenn man es wirklich gut machen wollte.

Where would music be without Tori Amos?: Über Tori Amos‘ Einfluss auf die (Pop-)Musik bis zum heutigen Tag.

How to score weed: Wie treibt man Weed auf, wenn man grad keine Quelle hat? Der Artikel gibt ein paar gute Tipps.

Zoomquilt – An infinite zoom that immerses you in a mesmerizing illustration: Einfach angucken. Eine Endlosanimation, bei der ihr tiefer und tiefer in Bilder in Bildern in Bildern eintaucht.

Philip K. Dick was right: we are becoming androids: Ein schöner Text über Philip K. Dick und unser Verhältnis zu Technik.

Memories Implanted into Brains of Sleeping Mice: Das ist schon ziemlich cool. Bin gespannt, wo es hin führt.

Using its database of genes, 23andme will start developing drugs: Das ist konsequent weiter gedacht.

KKK – Beneath the Hood

KKK Beneath the Hood
Ich hatte euch im Blog schon die Bilder des Fotografen Anthony Karen vorgestellt: White Trash – Einblicke in das Leben von Ku-Klux-Klan-Mitgliedern. Was ich bisher nicht wusste: Karen hat in Zusammenarbeit mit Discovery Channel auch im KKK-Millieu gefilmt. Herausgekommen ist dabei die Dokumentation KKK – Beneath the Hood.

Robert Hughes „The Shock of the New“ – Moderne Kunst verständlich erklärt

The Shock of the New Title

Ich habe es endlich geschafft, „The Shock of the New“ zu Ende zu gucken. In der acht-teiligen Dokumentation von BBC und Time-Life Films bietet der australische Kunstkritikiker Robert Hughes (28.07.1938 – 06.08.2012) einen äußerst zugänglichen Überblick über die „moderne“ Kunst.

„The Shock of the New“ erschien 1980, ganz moderne Strömungen wie Postmodernismus sind also nicht enthalten (die mochte Hughes, wie man lesen kann, allerdings sowieso genauso wenig wie Pop Art und die Kommerzialisierung von Kunst überhaupt). Weiterhin kommen Künstlerinnen kaum vor, aber das ist ein Mangel, unter dem die Kunsthistorie an sich leidet und der teils auch geschichtlich bedingt sein dürfte. Schließlich war bis vor nicht einmal hundert Jahren den meisten Frauen der Besuch einer Kunsthochschule oder -akademie nicht gestattet.

Was „The Shock of the New“ meiner Ansicht nach so besonders macht, ist wie Hughes die Kunstwerke und Strömungen in einen Kontext setzt und erklärt. Daher ist die Dokumentation vor Allem für interessierte Laien geeignet, die einen gewissen „Blick“ auf Kunstwerke vermittelt bekommen. Das erleichtert den Zugang und Umgang ungemein.

Ich habe jedenfalls noch viel Neues erfahren und die acht Stunden Lebenszeit, die mich „The Shock of the New“ gekostet hat, waren gut angelegt. Leider gibt es gute Dokus zu dem Thema ja nicht gerade häufig.

Ihr könnt alle acht Teile bei Youtube angucken. Leider gibt’s keine Playlist, daher binde ich die Videos hier einfach mal in der richtigen Reihenfolge ein. Zur Serie erschien auch ein Buch, für alle, die nicht genug kriegen können.

Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam

Betongold - http://www.betongold-der-film.de/
Gestern bin ich drauf gestoßen, dass bei uns in Moabit und sogar genau in meiner Straße gerade krass versucht wird, alte Mieter los zu werden, um ihre Wohnungen dann als teure Eigentumswohnungen zu verkaufen. Gentrifizierung.

Dahinter steckt wohl eine Firma namens city home Immobilien Verwaltungs GmbH, die das Haus erworben hat, nachdem der eigentliche Eigentümer 2010 verstarb. Seitdem stehen die Wohnungen online zum Verkauf, obwohl sie teils noch bewohnt sind, Mieter beklagen, dass notwendige Reparaturen nicht vorgenommen werden und die Verwaltung so gut wie nicht erreichbar ist. Sie vermuten, dass das den Druck erhöhen soll, aus dem Objekt auszuziehen.

Nun ist Gentrifizierung und Verdrängung für Berlin kein neues Thema. Die Regisseurin Katrin Rothe hat über ihre Erfahrungen mit Entmietung eine sehenswerte Dokumentation gedreht: Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam. Hier das Youtube-Video:

Commisioner of Sewers -William S. Burroughs Dokumentation (1991)

Ich bin Burroughs-Fan durch und durch. Daher freut es mich, dass ich bei Exile on Moan Street auf Commisioner of Sewers gestoßen bin, eine knapp einstündige Dokumentation über und vor allem mit Burroughs. Guck ich mir jetzt direkt bei Youtube an.

Will ich sehen: Living Dolls – The subculture of doll collecting

Witty, whimsical elf-like Michael is an artist and animator who transforms dolls into robots for an epic robot-porn film. I found him fascinating, intelligent and truly creative.

Die Dokumentation Living Dolls von Maureen Judge sieht interessant aus. Es geht darin um die Liebe von Menschen zu Puppen. In all ihren Spielarten. Judge begleitete mehrere Puppensammler und laut dieser Besprechung ist im Ergebnis ein äußerst sehenswerter Film dabei heraus gekommen. Der Trailer macht jedenfalls Lust auf mehr:

Living Dolls wurde gerade auf dem Austin Film Festival gezeigt. Keine Ahnung, ob man den sonst irgendwo sehen kann. Hat jemand Infos?

The Smash Brothers – Spannende Doku über E-Sport

Super Smash Brothers Dokumentation
Habe endlich die Zeit gefunden, mir die ersten vier Episoden von The Smash Brothers, einer neunteiligen Dokumentation darüber, wie das Casual Game „Super Smash Brothers“ von Nintendo nach und nach zu einem E-Sport wurde.

Sehr interessante Einblicke in die Szene. Man lernt die verschiedenen Gamertypen (leider fast ausschließlich Männer, auch wenn Frauen nicht völlig ausgeblendet werden) und Crews kennen und ich finde, man kann ihre Faszination gut nachvollziehen. Die Duelle auf verschiedenen Conventions sind für die beteiligten Spieler und ihre Zuschauer richtige Großereignisse, die Gewinner Stars in der Szene.

Man sollte schon ein grundlegendes Interesse an (Multiplayer)-Spielen mitbringen, dann kann man The Smash Brothers am besten genießen. Ich hatte jedenfalls nach den ersten paar Episoden richtig Lust, mich mit Smash Brothers und ein paar guten Freundinnen zu verabreden und einfach mal ein komplettes Wochenende zu verzocken.

Finanziert wurde die Doku übrigens via Crowdfunding.

Rebels: A Journey Underground: Doku mit Timothy Leary, RAW, William Burroughs, William Gibson & mehr

Krankheitsbedingt ist hier aktuell wieder etwas weniger los, aber schnell der Hinweis auf die Dokumentation „A Journey Underground“, die ihr komplett bei Youtube gucken könnt. Da kommen fast alle meine Helden vor, umfasst tatsächlich einen Großteil meiner literarischen Sozialisation. Beatniks wie Burroughs und Jack Kerouac, Hippies wie Timothy Leary und Robert Anton Wilson und Cyberpunks wie William Gibson. Quasi eine Bestandsaufnahme des (literarischen) Untergrunds. Hier Teil 1 als Appetitanreger:


(via)