Schlagwort-Archive: Fotografie

Spiralgalaxie aus Backpulver, Curry, Kalk, Salz , Zucker und Zimt

Spiral Galaxy by Navid Baraty, Source: https://www.behance.net/gallery/24132267/WANDER-Space-Probe

Images taken by the imaginary WANDER space probe as it explores the mysterious cosmos.

So langsam könnte Essen in der Fotografie hier ’ne eigene Rubrik kriegen. Macht ja nichts. Für sein Projekt WANDER Space Probe arrangiert Navid Baraty ganz normale Lebensmittel in einem Scanner und heraus kommen – wunderschöne „Fotos“ weit entfernter Galaxien und Nebel. Sehenswert!

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My First Rifle – Kinder posieren mit Waffen

An-Sofie Kesteleyn My First Rifle

Für ihr Foto-Projekt My First Rifle reiste die niederländische Fotografin An-Sofie Kesteleyn in die USA. Dort porträtierte sie Kinder in ihren Kinderzimmern. Twist: Die Kinder posierten mit eigenen Waffen. Sogenannte Cricket Rifles gibt es in speziellen Ausführungen für Kinder. Damit die Kleinen möglichst früh lernen, mit Waffen umzugehen.

Außerdem bat Kesteleyn die Kinder noch, ihre größte Angst auf einen Zettel zu schreiben, etwas, wogegen sie sich mit ihrer Waffe verteidigen würden.

Die so entstandenen Fotos sind ziemlich creepy, aber unbestreitbar interessant. Der selbstverständliche Umgang mit Waffen bereits im Kindesalter ist uns fremd. Die Bilder wirken überspitzt, übertrieben. Dabei sind sie das kaum.

Alle Fotos in voller Größe gibts bei World Press Photo.

Ach ja: Hier noch ein Video, in dem An-Sofie über das Projekt spricht (und, interessanterweise, als Belgierin bezeichnet wird):

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Nur ein paar langweilige Paarfotos (naja, nicht wirklich) – Alone Time von JJ Levine

Alone Home by JJ Levine http://jjlevine.ca/
Das obige Bild stammt aus Alone Time, einer Fotoserie von JJ Levine aus Montreal. Die Motive wählt Levine aus dem Alltag von Paaren. Paarfotografie ist mitnichten etwas Neues, aber ein Detail macht Alone Time dann doch äußerst interessant: Guckt euch das Foto nochmal genau an. Fällt euch was auf?

Beide Partner werden von ein und derselben Person verkörpert. Levine geht es darum, zu zeigen, dass Geschlechtsidentität gemacht, produziert wird. Sie ist konstruiert. Was Alone Time, wie ich finde, sehr gut illustriert.

Das gesamte Set von Alone Time findet ihr wie gewohnt nach dem KLICK. Sehenswert. Wenn ihr schon dabei seid, guckt euch auch gleich noch Switch an.
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88 Variationen eines Münchener Gebäudes

Victor Enrich NHDK
Der Künstler Victor Enrich macht Fotos, die sich mit Architektur beschäftigen. Diese bearbeitet er digital nach und entwirft so seine ganz eigenen Vorstellungen von Architektur, zum Beispiel in Barcelona. Für sein neuestes Projekt NHDK hat er 88 Variationen desselben Münchener Gebäudes entworfen. Wie ihr im Video sehen könnt, wirkt es ein bisschen, als schaute man einem sehr kreativen, wahrscheinlich verrückten Architekten beim Assoziieren zu. Toll!

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„So, like, what are you?“ – Racial Microaggressions

Racial Microaggressions by Kiyun,Source: http://nortonism.tumblr.com/post/68773153708/here-are-10-photos-out-of-22-from-my
Die 19-jährige Kiyun hat für ihr Projekt Racial Microaggressions Freunde an der Fordham University, Lincoln gebeten, Momente, die sie als rassistische Mikroaggressionen empfunden haben, aufzuschreiben und das Statement oder den Kommentar in die Kamera zu halten. Wie eigentlich immer bei diesem Format, ist die Wirkung ziemlich direkt.

Racial Microaggressions von Kiyun Part 1
Racial Microaggressions von Kiyun Part 2
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Vintage-Fotos von Geishas in Bademode

Gaisha Source: http://www.environmentalgraffiti.com/news-meiji-era-geisha-pose-swimsuits

“From roughly the 1870s until the early 1920s, geisha pretty much owned the world of fashion and character modeling throughout the photo studios of Japan”

Wir stellen uns wahrscheinlich gemeinhin Geishas vor allem im Kimono vor. Rob Oechsle hat Fotos aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhunderts gesammelt, die zeigen, dass Geishas auch ganz anders angezogen waren. Sie posierten zum Beispiel in Bademode. Geishas wurden von Fotografen gern als Model genommen, denn sie wussten bereits, wie man sich selbst inszenieren kann. Die Kolorierung ist, wenn ich das richtig verstehe, nachträglich vorgenommen wurden, aber nicht in neuerer Zeit; eventuell auch direkt nach den Aufnahmen.

Gaisha Source: http://www.environmentalgraffiti.com/news-meiji-era-geisha-pose-swimsuits

“Geishas are not submissive and subservient,” says Mineko Iwasaki, in her book Geisha, A Life. Iwasaki adds, “In fact they are some of the most financially and emotionally successful and strongest women in Japan.”

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JeeYoung Lees minuitiös arrangierte Fotografien

JeeYoung Lee Panic Room

Whereas traditional photography submits extracts of reality to our eyes, the artist offers excerpts from her heart, her memory, or her dreams.

Die Künstlerin JeeYoung Lee aus Seoul hat offenbar viel Zeit oder sie nimmt ihr Projekt Stage of Mind sehr ernst, obwohl man ihren aufwendig inszenierten Studio-Fotografien einen gewissen Kitschfaktor nicht absprechen kann.
JeeYoung Lee Last Supper

In starken Farben und aufgeladen mit Symbolik, sollen die Fotografien einen Einblick in JeeYoung Lees Seelenwelt eröffnen. Die Bilder sind übrigens nicht gephotoshoppt. Deswegen dauert es manchmal Monate, ein einziges Foto vorzubereiten, obwohl das Studio nur 3×6 Meter groß ist. Ich mag vor allem die Farben und die Alice im Wunderland-Assoziationen, die ich beim Betrachten der Bilder unweigerlich habe.
JeeYoung Lee My Chemical Romance

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GTA 5’s Ingame-Fotografen sind awesome

by Michael Neumann; Source: http://www.flickr.com/photos/103793722@N04/10541286626/in/pool-landscapesoflossantos/
(Bildquelle: Michael Neumann)

Das Spiel GTA 5 hat viele Fans, nicht alle davon sind reine Spieler. In der Flickr-Gruppe „Landscape photographers of Los Santos and Blaine County“ versammeln sich Menschen, die GTA 5 vor allem nutzen, um teils wirklich atemberaubend schöne Screenshots zu sammeln. Oder sind das irgendwie schon Fotografien? Mal abgesehen davon, dass nichts auf den Bildern real ist – wirklich viele Unterschiede lassen sich in Zeiten digitaler Fotografie kaum noch finden, oder?
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Bilder aus einem verschwundenen Land: Andrei Pandeles Fotos aus dem Alltag in Rumänien unter Ceaușescu

By Andrei Pandele, Source: http://www.bbc.co.uk/news/magazine-24368485

Andrei Pandele fotografierte seit den 1970ern den Alltag der Menschen in Rumänien unter der Ceaușescu-Diktatur. Eigentlich Architekt dokumentierte er anfangs die baulichen Veränderungen in der Hauptstadt Bukarest, die in irrem Tempo vonstatten gingen, während ringsum Gebäude verfallen. Dann wandte er sich mehr den Menschen zu.

By Andrei Pandele, Source: http://punctum.ro/expozitii/andrei-pandele-femeiPandeles Fotografien zeigen ein kaputtes Land, zugrunde gerichtet von Nikolae Ceaușescu. Umso erstaunlicher, dass er damit durchgekommen ist und nicht von der Geheimpolizei Securitate abgeholt wurde, denn auf „Verunglimpfung der sozialistischen Realität“ standen bis zu sechs Jahre Gefängnis. Da er aber auch noch als Sportreporter arbeitete, hatte Pandele eine Rechtfertigung, um stets eine Kamera bei sich zu tragen.

By Andrei Pandele, Source: http://punctum.ro/expozitii/andrei-pandele-femeiGut für uns, die wir so Einblicke in ein Land bekommen, welches nicht mehr existiert.

Photoshop-Magic – Echter als das Original?

Timelapse of the Colorization and Restoration of a Damaged Photo

Photoshop ist in den richtigen Händen so mächtig. Irgendwann einmal werden wir feststellen, was für einen riesigen Einfluss Photoshop auf unsere Wahrnehmung unseres kulturellen Erbes, unserer Erinnerungen genommen hat. Die Originale existieren dann vielleicht nicht mehr. Wie bei diesem Foto hier, welches schon ganz verblasst wohl nicht mehr lang erkennbar sein wird. Plötzlich ist es farbig und die gephotoshoppte Version wirkt um ein Vielfaches echter als das Original.


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