Hashtags (derdiedas), das sind diese kleinen Rauten (#), die man außerhalb von Twitter wahrscheinlich nur selten im Leben gesehen hat, auch wenn sie meiner Wahrnehmung nach zunehmend auch jenseits ihres natürlichen Lebensraums gesichtet werden, in Foren, bei Facebook etc.
Wiki definiert:
Ein Hashtag ist ein Schlagwort in Form eines Tags, welches insbesondere bei Twitter Verwendung findet. Die Bezeichnung stammt vom Rautenzeichen „#“ (engl. „hash“, dt. „Raute“), mit dem ein solcher Tag eingeleitet und durch ein Leerzeichen beendet wird. Beispiel: „#hashtag “.
Hashtags dienen also dazu, das vorher Gesagte, in einen gewissen Kontext einzuordnen und die Suche nach mehreren Tweets (= Twitter- Kurznachrichten) zum selben Thema zu erleichtern.
Ein Beispiel: Die Wahl des Bundespräsidenten führte zu einer Flut von Tweets zum Thema. Schnell setzten sich dabei 2 Hashtags durch: bpw und bv10. Mit Hilfe dieser Kürzel ist es relativ leicht auch im Nachhinein die Tweets zu diesem Abend zu finden, zu sichten und sich einen Überblick über die Stimmung auf Twitter an diesem Abend zu verschaffen (vorherrschend: Galgenhumor). Dem Nutzer bieten Hashtags die Möglichkeit, Dinge kürzer zu sagen, als es sonst möglich wäre, da er sie denkbar kurz in einen komplizierteren Kontext einordnen kann (Derdiedas Hashtag für die populäre Empfehlung lesenswerter Twitteraccounts, der sogenannte Follow Friday, ist beispielsweise #ff. Diese beiden Buchstaben reichen aus, um den Tweet in das gesamte Konzept des Follow Fridays zu rücken. Es existiert aber auch das längere #followfriday). So lassen sich Hashtags auch als eine Art Kommentar nutzen, siehe „falsche Hashtags“.
Innerhalb der Twitter- Community wird oft schon vor einem Ereignis nach dem besten Hashtag gesucht. Kurz muss es sein, weil Tweets ja nur 140 Zeichen Platz bieten, inklusive Hashtags. Prägnant und auch in der Verkürzung noch verständlich. Kurz: Praktisch. Oft etabliert sich mehr als ein Hashtag für ein Ereignis (so geschehen zur WM 2010. Die deutschsprachigen Twitterer haben wm10 bevorzugt, der Rest der Welt benutzte natürlich eher wc10, für World Cup). In solchen Fällen setzt sich oft das Versehen mit mehreren Hashtags durch.
Praktisch auch, dass anhand der Hashtags die sogenannten Trending Topics einfach zu ermitteln sind. Die sind nichts Anderes als die am häufigsten benutzten Hashtags in einem bestimmten Zeitraum. Auf Seiten wie Twitter- Trends oder Webevangelisten kann man diese Trends verfolgen.
Erfunden hat die Hashtags ein gewisser Chris Messina (@FactoryJoe) im Jahre 2007, sagt zumindest Wikipedia und die „Short and Illustrious History of Twitter“.
Sprachlich sind die Hashtags natürlich interessant, sind sie doch längst über ihren eigentlichen Zweck hinaus gewachsen, wie hier angedeutet wird.
Hashtags kann man für mehr oder weniger subversive Aktionen nutzen. Vom kleinen Witz oder der Etablierung eines Mems (Achtung: SOUND! Ist vom Chaosradio- Podcast) (#notmypresident, #notmysparpaket oder #4wordsaftersex), über die absichtliche Einordnung unter „falschen“ Hashtags („Was für ein langweiliges Spiel. #bpw) bis zur absichtlichen Generierung von Trending Topics (so wurde vor gar nicht langer Zeit tatkräftig versucht, #neuwahlen zu pushen, was leider an der WM- Begeisterung vieler Twitterer scheiterte) ist vieles möglich und wird auch fleißig genutzt.
Wahlgetwitter geht noch einen Schritt weiter und führt in Hashtags eine Art Bewertungssystem ein, welches auch von vielen Nutzern angenommen wurde. Tweetet man beispielsweise ein #fdp-, so wertet Wahlgetwitter das als ablehnende Meinung der Partei gegenüber, wird hingegen ein #fdp+ getweetet, so wird das als Zustimmung gezählt. Daraus lässt sich dann eine Art Twitter- Stimmungsbild erkennen. Nicht repräsentativ, aber trotzdem spannend.
Eine (verständlicherweise unvollständige) Liste mit Hashtag- Erklärungen: Hashtagger, die man (Twitteraccount vorausgesetzt) auch vervollständigen kann.
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