Schlagwort-Archive: Immigration

UndocuLife simuliert das Leben „illegaler“ Einwanderer

Wie lebt es sich als „illegaler“ Einwanderer? Das will das Spiel „UndocuLife“ vermitteln. Das hat just den Preis für Storytelling bei einem Hackaton von FWD.us bekommen.

FWD.us scheint eine Art Lobbyverein von Tekkis zu sein, die auf eine Reform der Immigrationsgesetze in den USA drängen. Mitglied von FWD.us ist unter Anderem ein gewisser Mark Zuckerberg, den ihr vielleicht als CEO von Facebook kennt. Kann es leider grad nicht selbst anspielen, klingt aber interessant. Ihr könnt mir gern berichten, ob es was taugt.
(via)

Ungnade? Nee nee. Nicht Colleen Doran und nicht „Gone to Amerikay“!

Was ein bisschen klingt wie ein Roman von Stieg Larsson ist in Wirklichkeit der neueste Einfall des hochgeschätzten, unvergleichlichen Monsieur Quitzis. Der macht ja immer so Aktionen. Es geht um in Ungnade gefallene Comics, Comicautoren, -zeichner und so weiter. Sachen, die man früher toll fand und jetzt eher nicht mehr. Klar umrissen ist das nicht, aber das hat ja auch seinen Reiz.

Ich hab des Quitzis Frage naturement auch sofort beantwortet, mir fielen Voodoo, Catwoman und Fables ein, aber damit bin ich ehrlich gesagt nicht zufrieden. Voodoo hab ich genannt, weil das ja ursprünglich eine Serie von niemand geringerem als Alan Moore war, erschienen beim mittlerweile zu DC gehörenden WildStorm-Verlag. Und beim Reboot (DC New 52) ist mir Voodoo äußerst negativ aufgefallen. Dasselbe gilt für Catwoman – ich mag den Charakter, ich fand die neueste Version zutiefst furchtbar. Etwas anders ist das bei Fables – die Serie hat mir anfangs gut gefallen und hält insgesamt auch ihr Niveau, aber ich langweile mich zunehmend. Fables ist wirklich über viele Jahre langsam, aber stetig in Ungunsten gefallen.

Gut, dass ich hier im Blog noch Platz für ein paar weitere Beispiele habe:

In Ungnade sind gefallen:

Mark Millar: Die ersten Sachen, die ich von ihm las, fand ich sehr unterhaltsam. Aber sein Over-the-top-Ansatz hat sich sehr schnell abgenutzt und langweilt mittlerweile sogar.

Jae Lee: Zuerst fand ich den Zeichenstil sehr beeindruckend und hübsch, aber ich habe mich schnell daran satt gesehen und empfinde es heute als ein Negativkriterium, wenn ein Heft oder Cover von Jae Lee gezeichnet wird.

Vertigo: Ach Vertigo. Aber die haben momentan wieder eine gute Phase. Das muss man ihnen lassen.

Peter Milligan: Soviel Potential, soviel Energie und Ideen, aber so wenige gut erzählte Geschichten.

Plötzlich hat mir der Quitzi im Groben Unfug „Gone to Amerikay“ in die Hand gedrückt und damit war der Pakt besiegelt. Ich glaube, weil ich mich vorher für „A Distant Soil“ von Colleen Doran interessiert habe.

Gone to Amerikay Vertigo Comic Cover Die Fakten: Geschrieben von Derek McCulloch, gezeichnet von Colleen Doran, koloriert von Jose Villarrubia (u.a. Sweet Tooth!), mit Lettering von Jared K. Fletcher (u.a. DMZ, Hellblazer). Große Namen. Erschienen im Vertigo-Verlag. Viel Text, viel Handlung, drei Generationen irischer Einwanderer in New York.

Kann auf den ersten Blick altmodisch wirken, hat es aber einfach nicht nötig, dick aufzutragen. Gone to Amerikay ist eine tolle Geschichte, mit der man sich jetzt, wo es abends so kühl ist, für ein Stündchen oder zwei in den Lesesessel verziehen kann. Einfach gut erzählt und gezeichnet und lesenswert für alle jene, für die es keine Superhelden und Action nonstop braucht. Wann liest man denn sonst mal einen Comic über die Immigration nach Amerika im Verlauf von drei Generationen, verwoben mit zwei Liebesgeschichten? Eben.