Schlagwort-Archive: Japan

ti_leos Links der Woche (KW 17)

ti_leo Links der Woche KW 17

Der beste Text, den ich diese Woche las, beschäftigt sich mit dem schönen Thema Autassassinophilie, also der Lust an der (Inszenierung der) eigenen Tötung. Have you ever thought about killing someone? ist lang, beunruhigend und ein Must-Read.

Philip Sandifer hat eine lange Analyse von Theodore Beale (aka Vox Day) und den Sad Puppies bzw. Rabid Puppies geschrieben und sie ist richtig gut und wichtig! Keinen Fußbreit! Guided by the Beauty of Their Weapons: An Analysis of Theodore Beale and his Supporters.

Keine Ahnung, wieso die Tipps von The Nib nur „für Ihn“ sein sollten. Eigentlich kann man sie universell anwenden. Sei’s drum: How To Drive Him Crazy In Bed.

Desmond Cole wurde in seinem Leben schon über 50 Mal von der Polizei kontrolliert. Nicht weil er sich etwas zu Schulden kommen ließ, sondern nur aufgrund seiner Hautfarbe: The Skin I’m In: I’ve been interrogated by police more than 50 times—all because I’m black.

Der 50. Geburtstag von Moore’s Law beschäfigte mich ja bereits. Interessant in dem Zusammenhang: Es wird sich bald herausstellen, ob Moore’s Law ein Verfallsdatum hat. Rohstoffknappheiten etc. könnten einen Strich durch die oh so optimistische Rechnung machen: Moore’s Law turns 50, but will it soon cease to exist?

Von wegen modern: Der Selfie Stick wurde bereits in den 80ern erfunden, war seiner Zeit aber offensichtlich zu weit voraus.

Jana Hunter (Sängerin der Band Lower Dens) über Misogynie im Musik-Biz: What It’s Like to Be a Female Musician When You Don’t Identify as a Woman.

Bereits vor 250 Jahren hat ein gewisser John Harrison eine Pendeluhr entworfen, die über 100 Tage bis auf eine Sekunde genau gehen sollte. Man hat ihn dafür für verrückt erklärt. Jetzt steht fest: Harrisons Design funktioniert.

Nichts Neues, aber neuerdings werden lesenswerte Artikel darüber geschrieben: In den meisten Online-Rollenspielen gibt es systembedingt früher oder später verwaiste Gebiete, die nahezu „menschenleer“ sind. Forgotten Wonders of the digital world hat sich World of Warcraft vorgenommen. Ich find das Thema spannend, ein weiteres Themenfeld für sowas wie digitale Archäologie, der ich eine bedeutende Zukunft vorhersage.

The Birth Tab ist ein stranger, kleiner kurzer Animationsfilm von Ben Wheele, der überhaupt eine Menge strange, kleine Kurzfilme macht. aber wenn ihr Retro-Cyberpunk genauso interessant findet wie ich, durchaus einen Blick wert. „A woman travels through virtual space, hoping to find ‚The Birth Tab‘ – a mythical object that enables a person to witness their own birth, via live webcam feed.“

 

Clickbait ist die Pest, aber von Shauna Lynn Panczyszyn für ihr ClickBait Project gemalt zu werden lässt die übertriebenen Überschriften fast ein bisschen reizvoll erscheinen.

Nicht mehr taufrisch (scnr), aber ich finde es faszinierend: Ein Artikel über Bog bodies, also Moorleichen.

Ganz klar das coolste offizielle NASA-Foto hat der Astronaut Leland Melvin.

Nur allzu direkt related: I Was Sexually Harassed at Star Wars Celebration.

Ich bin ja immer dafür GamerGate zu trollen. Anne Wheaton hat GamerGates Hass auf Feministinnen in etwas konstruktivere Bahnen gelenkt:  Anne Wheaton Tricked Gamergate Into Indirectly Donating to Feminist Frequency.

Ach ja, kurz noch was zu Jared Letos Joker: Einfach nein!

 

Japan hat die schönsten Gullideckel der Welt

Ich kann eine gewisse Faszination für Kanaldeckel nicht verhehlen:

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Berliner Bär

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Gullideckel, naturement. #leipzig

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Ich mag Gullideckel

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Aber verglichen mit japanischen Gullideckeln sind die stinklangweilig! ufunk hat ein paar wunderschöne Beispiele gesammelt:  The beautiful Japanese manhole covers.

 

 

ti_leos Links zum Sonntag (KW 11)

Ich geh dann mal wieder meine Bookmarks durch und suche nach den interessantesten Links. Ich warne euch vor: Das werden dieses Mal echt viele Links. Dafür ist auch für alle was dabei: Süßes, Ernstes, Lustiges, Unlustiges, Musikalisches, Feministisches, Futuristisches, Kulturelles,  Schlaues, Dummes, Unendliches und Schönes.

ti_leos Links zum Sonntag (KW 11)

Eine Webcam zum Falken angucken. Wenn denn mal einer da ist. Ich kann bezeugen, dass die hin und wieder da sitzen und sich ausgiebig putzen.

Afrofuturism takes flight: from Sun Ra to Janelle Monáe: Weil ich grad ein Buch drüber las und Afrofuturismus total spannend ist.

Japan’s Internet Cafe Refugees: The future looks bleak.

Rewriting history won’t save the NYPD: Wikipedia Edit Wars mit dem NYPD? Klingt nach einem Witz, ist aber Realität.

American tourists carved initials into Roman Colosseum, took selfie: Na klar, was soll man auch sonst mit dem alten Ding machen?

Vogue editor criticized for sharing Instagram shot of homeless woman reading Vogue: Feingefühl ist nicht unbedingt die Stärke von  Elisabeth von Thurn und Taxis.

My friend, Stalin’s Daughter: Geschichten, die das Leben schreibt. Lang, aber unterhaltsam.

95-year-old man sets 200m sprinting world record for his age group: Mit 95 noch sprinten ist krass. Dann auch noch den Weltrekord in der eigenen Altersklasse aufzustellen ist krasser.

Kids are super ultra mega fucking weird: Einfach lesen. Chuck Wendig schreibt darüber, wie seltsam Kinder sein können. Sehr witzig und auch etwas beängstigend.

People in Australia have started taking selfies with Quokkas, and the results are brilliant: Selfies mit Quokkas. Nuff said.

Why so many awkward, shy guys end up hating feminism: Da ist viel Wahres dran. Warum enden eigentlich schüchterne Nerds so oft als vehemente Antifeministen?

Shit white feminists need to stop doing: Weil es nix schadet, sich das immer mal wieder bewusst zu machen.

Is it sexist to judge a cookbook by its pictures?: Weil die Überschrift irgendwie nicht mitreißt, der Artikel aber ziemlich lesenswert ist. Es geht um eine Auseinandersetzung zwischen zwei Kochbuchautorinnen: Adam Roberts and Mimi Thorisson und ob Roberts‘ Kritik an Mimis Kochbuch sexistisch waren oder nicht.

A look inside the terrible manual cops use to teach ‚Rape Prevention‘: Victim Blaming usw. Genauso schlimm, wie man es sich vorstellt.

How disabled people are challenging damaging myths about sex: Stellt spannende Fragen, die uns alle betreffen.

In the documentary ‘GTFO,’ female video gamers fight back: GTFO ist eine Dokumentation, die am 14.03. beim SXSW Premiere hatte. Darin kommen Frauen zu Wort, die Opfer von Belästigung wurden, weil sie spielen.

Never just say ‘That sucks‘: A guide to discussing comics art: Wie man Comics reviewen würde, wenn man es wirklich gut machen wollte.

Where would music be without Tori Amos?: Über Tori Amos‘ Einfluss auf die (Pop-)Musik bis zum heutigen Tag.

How to score weed: Wie treibt man Weed auf, wenn man grad keine Quelle hat? Der Artikel gibt ein paar gute Tipps.

Zoomquilt – An infinite zoom that immerses you in a mesmerizing illustration: Einfach angucken. Eine Endlosanimation, bei der ihr tiefer und tiefer in Bilder in Bildern in Bildern eintaucht.

Philip K. Dick was right: we are becoming androids: Ein schöner Text über Philip K. Dick und unser Verhältnis zu Technik.

Memories Implanted into Brains of Sleeping Mice: Das ist schon ziemlich cool. Bin gespannt, wo es hin führt.

Using its database of genes, 23andme will start developing drugs: Das ist konsequent weiter gedacht.

Vintage-Fotos von Geishas in Bademode

Gaisha Source: http://www.environmentalgraffiti.com/news-meiji-era-geisha-pose-swimsuits

“From roughly the 1870s until the early 1920s, geisha pretty much owned the world of fashion and character modeling throughout the photo studios of Japan”

Wir stellen uns wahrscheinlich gemeinhin Geishas vor allem im Kimono vor. Rob Oechsle hat Fotos aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhunderts gesammelt, die zeigen, dass Geishas auch ganz anders angezogen waren. Sie posierten zum Beispiel in Bademode. Geishas wurden von Fotografen gern als Model genommen, denn sie wussten bereits, wie man sich selbst inszenieren kann. Die Kolorierung ist, wenn ich das richtig verstehe, nachträglich vorgenommen wurden, aber nicht in neuerer Zeit; eventuell auch direkt nach den Aufnahmen.

Gaisha Source: http://www.environmentalgraffiti.com/news-meiji-era-geisha-pose-swimsuits

“Geishas are not submissive and subservient,” says Mineko Iwasaki, in her book Geisha, A Life. Iwasaki adds, “In fact they are some of the most financially and emotionally successful and strongest women in Japan.”

(via)

Nissan wirbt in Japan mit Stormtroopern!

Nissan Juke Star Wars Stormtrooper Ad

Nissan macht in Japan momentan sehr seltsame Werbung für den neuen Juke. Ich bin mir nicht sicher, was die Spots mir sagen sollen, aber es kommen Stormtrooper aus Star Wars drin vor. Viele Stormtrooper. Motto: It’s ok to stand out. To be continued…

(Mehr Infos)

Neues Meme in Japan: Menschenfressende Giganten!

Shingeki no Kyojin
(Quelle)
Hach Japan! Erst das Hadouken-Meme, inklusive dem kurzlebigen Spin-Off Vadering und jetzt:

Menschenfressende Giganten!

Ausgelöst wurde das Ganze wohl durch „Shingeki no Kyojin (Attack on Titan)„, dem Anime zu einem Manga.

Kotaku hat noch viel mehr Fotos von menschenfressenden Giganten gesammelt.

Malen nach Zahlen? Tatsuo Horiuchi und seine Excel-Gemälde

Fragt mich nicht, wie genau, aber Tatsuo Horiuchi aus Japan schafft klassische Gemälde mit Excel. Richtig gelesen, mit Excel! WEIL ihm das Geld für professionelle Bildprogramme fehlte und Excel ihm als geeignet für die Erstellung von Bildern erschien.

Bild, mit Excel gemalt

In Japan geht die Welt unter, ich habe wieder Internet

Schon seit zwei Wochen, ehrlich gesagt. Genauso lange plagte mich auch eine ätzende Erkältung. Nun ja, kaum einen Monat ausgefallen, schon bin ich wieder einsatzfähig und durchaus auch in der Lage, was zu bloggen.

Die momentanen Ereignisse hinterlassen mich allerdings eher sprachlos, ich denke nicht, dass ich zum Thema Japan etwas Wichtiges zu sagen habe. Wie fragwürdig die Informationspolitik der Japaner ist, weiß jeder, der die Berichte verfolgt. Da wechselt sich viertelstündlich Katastrophenwarnungen und -entwarnungen ab, ein unverständliches Chaos, dass einen zwangsläufig annehmen lässt, in Fukushima würden die schlimmsten Dinge geschehen. Hierzulande versuchte man uns erst mit einem „Ist weit weg“ zu beruhigen, dann damit, wie unwahrscheinlich doch Tsunamis und starke Erdbeben wie in Japan bei uns wären. Sicherhlich hoffte man so, einer Grundsatzdiskussion über Nutzen und Risiken der Atomkraft zu entgehen. Einfach so tun, als wären das Beben und die Welle schuld, der Reaktor aber völlig unbeteiligt. Als das nix half und man erkennen musste, dass unser Interesse nicht in erster Linie uns, sondern den armen Menschen in Japan gilt und dass wir nicht in erster Linie Angst vor einer Verstrahlung Deutschlands, sondern vor Verstrahlung überhaupt haben, verlegte man sich darauf, mit einer Presseerklärung ein bisschen vom beliebten Politschauspiel zu bieten, machte mit der „Aussetzung“ der Laufzeitverlängerungen und neuen Überprüfungen der Sicherheit unserer AKWs sowas wie Hoffnung und hofft nun im Gegenzug, dass alle Ruhe geben. Der umstrittene Ausstieg aus dem Ausstieg, für den in diesen Stunden irgendwie niemand Partei ergriffen haben will, wird jetzt also ausgesetzt und voraussichtlich sobald Japan aus den Schlagzeilen ist, wieder durchgezogen und alles bleibt beim Alten.

Ich wünsche mir eine hitzige Grundsatzdiskussion und ich bin überzeugt, die wird es geben. Atomenergie ist nicht sicher. Sie ist nicht sauber. Sie ist nicht billig. Sie ist auch nicht alternativlos, im Gegenteil, sie ist viel zu riskant, um als Alternative zu anderen Formen der Energiegewinnung gelten zu dürfen. Ich wünsche uns allen, dass es in Japan nicht noch mehr katastrophale Vorgänge geben wird und dass die Bevölkerung dort bestmöglich informiert wird.