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Lieblingslieder: Lamb – Cotton Wool

Vor allem wegen des Beats. Cotton Wool ist mein Lieblingssong einer sowieso schon ziemlich guten Band. Das Video ist leider kein Highlight, aber Musikvideos sterben eh. Zu Lamb muss ich nicht viel sagen, oder? Zu Zeiten von Cotton Wool wohl ziemlich klar Trip Hop. Ein Duo – Louise Rhodes und Andy Barlow. Sie singt, er macht den Rest, soweit ich weiß. Hatten mit Gabriel später einen ziemlichen Hit, musikalisch klang das aber doch etwas anders. Andererseits – gar nicht so anders. Ich hab Lamb immer als eine Band empfunden, die macht, was sie will und konsequent einen Weg geht, ob ich den nun mag oder nicht.

Lieblingslieder: Henryk Górecki – Symphony Nº 3, Op. 36, „The Symphony of Sorrowful Songs“

Ich bin nicht gerade ein Fan von Klassik. Mag daran liegen, dass ich das Kind eines Berufsklarinettisten bin. Aus demselben Grund hab ich es wahrscheinlich immer vermieden, ein Instrument zu erlernen, was ich im Nachhinein ein bisschen bereue. Aber…

Es gibt durchaus klassische Musik, die ich mag.  Henryk Góreckis Symphony Nº 3, Op. 36 zum Beispiel. Die liebe ich sogar. Górecki kannte ich bis dahin nur als Titel eines Tracks von Lamb (die hier auch noch vorkommen werden). Als ich, wie auch immer, auf dieses Stück stieß, war ich grad in einer Phase, in der ich sehr auf Postrock stand. Die langsame Steigerung, die Górecki nutzt, war mir also stilistisch alles andere als fremd. Daran war ich gewöhnt.

Und mal ehrlich: Der Song ist (und ich betrachte ihn als Song) Bombe. Wenn man Postrock mag.

Zum Hintergrund: Der polnische Komponist Henryk Górecki schrieb die Symphony of Sorrowful Songs im Jahr 1976. Die Sinfonie ist in drei „Movements“ unterteilt.

„The first is a 15th-century Polish lament of Mary, mother of Jesus, the second a message written on the wall of a Gestapo cell during World War II, and the third a Silesian folk song of a mother searching for her son killed by the Germans in the Silesian uprisings. The first and third movements are written from the perspective of a parent who has lost a child, and the second movement from that of a child separated from a parent. The dominant themes of the symphony are motherhood and separation through war.“

Wikipedia

Sie wurde später ein riesiger Erfolg (mit der Sopranistin Dawn Upshaw als Interpretin), was an mir allerdings vorbei gegangen ist. Ich entdeckte sie erst deutlich später. Aber seitdem hat sie mich nie mehr los gelassen. Tolles Stück Musik!

Lieblingslieder: Skunk Anansie – All I Want

Falls ihr mich fragen würdet, welches Album das am meisten unterschätzte der 90er ist, würde ich wahrscheinlich antworten Stoosh von Skunk Anansie. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber irgendwie kannte fast jeder damals den Überhit Hedonism, und niemand hat sich den Rest des Albums angehört. Dabei unterscheidet der sich doch deutlich von Hedonism, bzw. zeigt die Band deutlich rockiger und vielseitiger.

Ich hatte jedenfalls damals das Glück und habe mir aus irgendeiner spontanen Regung heraus das ganze Album zugelegt, obwohl ich nur Hedonism kannte, und ich habe es nie bereut (ich weiß sogar noch wo ich es mir kaufte). Was ich dann hörte, war anfangs durchaus nicht ganz einfach – ich kannte Musik genau so noch nicht. Diese Verletzlichkeit (Hedonism) gepaart mit solcher Härte, das hat mich schon sehr beeindruckt damals.

Ich werde verständlicherweise nicht Hedonism zu meinem Lieblingslied von Skunk Anansie erklären. Stattdessen lege ich euch lieber All I want ans Herz und eigentlich das ganze Album, falls ihr es noch nicht kennt. ;) Denn eigentlich ist das hier so ein Fall, wo ich weniger einzelne Songs als vielmehr ganze Alben empfehlen mag.

All I want ist ziemlich eingängig, zeigt aber immer mal wieder die rauere Seite der Band. Außerdem kann Sängerin Skin ziemlich eindrucksvoll ihre tolle Stimme präsentieren.

Lieblingslieder: Radiohead – Karma Police

Ich fahr zwar nicht so fanatisch auf Radiohead ab wie manche Menschen, die ich kenne und die sie sehr feiern, aber klar: Radiohead sind eine fantastische, einzigartige Band mit einer großen Anzahl richtig guter Songs und riesiger Bedeutung für (Rock-)Musik überhaupt.

Mir geht’s bei Lieblingsliedern einer bestimmten Band oft so: Fange ich erstmal an, mir über Lieblingssongs Gedanken zu machen, fallen mir eine ganze Menge toller Songs ein, zwischen denen ich mich nur sehr schwer entscheiden kann.

Bei Radiohead ist das etwas leichter. Mir fallen zwar natürlich eine Unmenge guter Songs ein und es fiele mir schwer, da qualitativ zu werten. Aber: Ich weiß ziemlich genau, welcher Song mein Erstkontakt war und das ist für mich fast immer das Wichtigste.

Im Fall von Radiohead weiß ich es fast genau. Es könnte entweder Karma Police oder aber Pyramid Song gewesen sein. Wahrscheinlicher ist Karma Police, weil früher erschienen (1997 auf OK Computer). Der Pyramid Song wurde erst 2001 als erste Single vom Album Amnesiac veröffentlicht.

Das Video dazu hat mich damals, natürlich genauso wie die Musik, sehr beeindruckt. Ich finde es noch immer sehr gelungen und auch verstörend. Sehr gut passend zur Musik. Die Idee der „Karma Police“, die einen holt oder verfolgt, wenn man Schlechtes tut, fand ich damals sowohl erschreckend als auch verlockend, die Metapher dahinter gelungen. Als ich mir das Video beim Schreiben dieses Posts nochmal ansah, merkte ich, es ist gut gealtert. Was meint ihr?

Lieblingslieder: Fiona Apple – Never is a Promise

Fiona Apple ist mir erstmals mit Limp von ihrem Album When the Pawn Hits the Conflicts He Thinks like a King What He Knows Throws the Blows When He Goes to the Fight and He’ll Win the Whole Thing ‚fore He Enters the Ring There’s No Body to Batter When Your Mind Is Your Might so When You Go Solo, You Hold Your Own Hand and Remember That Depth Is the Greatest of Heights and If You Know Where You Stand, Then You Know Where to Land and If You Fall It Won’t Matter, Cuz You’ll Know That You’re Right aufgefallen. Ich sah den Song im Musikfernsehen und legte mir sofort das Album zu. Später dann auch noch ihr Debut „Tidal“. Darauf befindet sich Never is a Promise, ein wunderschöner Song und eines meiner absoluten Lieblingslieder. Hier eine Live-Version:

Lieblingslieder: Dornenreich – Reime faucht der Märchensarg

Dornenreich sind für mich neben Nocte Obducta eine der besten deutschsprachigen Bands, die im weitesten Sinne dem Black Metal zuzurechnen sind. Auf ihrem ersten Album „Nicht um zu sterben“ hört man das noch ziemlich deutlich. Später haben sie sich mehr und mehr vom Black Metal entfernt, aber Album Nr. 2 „Bitter ists dem Tod zu dienen“ ist noch ziemlich schwarzmetallig. Zugleich ahnt man aber auch schon die Entwicklung der nächsten Jahre voraus.

Mein erstes Album von Dornenreich war „Her von welken Nächten“, auch ein sehr gutes Album, aber mit „Reime faucht der Märchensarg“ enthält „Bitter ist’s dem Tod zu dienen“ den meiner Meinung nach besten Song der Band. Düster, atmosphärisch, episch und textlich so lyrisch, wie das kaum eine andere Band vermag.

Lieblingslieder: And You Will Know Us By The Trail Of Dead – Mistakes & Regrets

And You Will Know Us By The Trail Of Dead (oder, wie sie sich mittlerweile eher nennen Trail of Dead) sind ja seit ihrem Album „Worlds Apart“ doch halbwegs bekannt, aber mir ist ihr Album „Madonna“ das Liebste. Darauf unter Anderem der Song „Mistakes & Regrets“. Zusammen mit „The Cooper Temple Clause“ irgendwie zugleich eigenständig als auch zeitgeistig, aber immer noch sehr gut.

Lieblingslieder: Xiu Xiu – Clowne Towne

Clowne Towne von Xiu Xiu. Weniger sperrig als vieles andere von Jamie Stewart und der Gesang ist einfach toll. Absoluter Ohrwurm.

Lieblingslieder: Two Gallants – Waves of Grain

Übersong von den Two Gallants, die (im Positiven) viel älter klingen, als sie sind. Adam Stephens‘ sich überschlagende Stimme ist einfach zu super. Nicht unbedingt Gute-Laune-Musik, aber ein Anthem, eine Hymne, wie sie nicht viele Bands schaffen. Sehr amerikanisch, sehr gut.

Lieblingslieder: The Blood Brothers – Cecilia and the Silhouette Saloon

Die Blood Brothers sind ganz sicher eine der besten Live-Bands der Welt. Entdeckt habe ich sie damals mit ihrem Album „Burn, Piano Island, Burn“. War lange Zeit sowas wie mein musikalischer Lackmus-Test. Wer The Blood Brothers mochte, hatte für mich einen interessanten Musikgeschmack. Den meisten war die Mucke zu chaotisch.

Cecilia and the Silhouette Saloon ist ziemlich exemplarisch für das Album: Ruhige Stellen wechseln sich mit extrem chaotischen und lauten Parts ab, hinter allem lauern unglaublich gute Melodien, die man so schnell nicht mehr aus den Ohren kriegt. Immer noch ein Alleinstellungsmerkmal: Der Doppelgesang und die kryptischen Texte.