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ti_leos Links zum Sonntag (KW 16)

Seit ich eine Rubrik für Links zum Sonntag im Blog gestartet habe, komme ich ausgerechnet Sonntag kaum noch zum Bloggen. So ist das Leben. Aber heute schaff ich’s. Auch wenn ich ziemlich platt bin, das muss sein. Hab auch ein paar wirklich lesenswerte Texte dieses Mal dabei.

ti_leos Links zum Sonntag (KW 13)

In HUMANITY NOT INCLUDED: DC’S CYBORG AND THE MECHANIZATION OF THE BLACK BODY erklärt Robert Jones, Jr., warum auch der DC Comics-Charakter Cyborg letztlich nur rassistische Stereotype reproduziert. Unbedingt auch die Kommentare lesen!

Unternehmen und der „Freie Markt“ können die Welt nicht retten, selbst wenn sie wollten. The Free-Market Fantasy erklärt, warum (unter anderem).

Weil das FBI bei nahezu allen forensischen Haaruntersuchungen, die es vor 2000 vorgenommen hat, wissentlich gelogen hat, wurden viele Menschen zu Unrecht verurteilt, 32 sogar zum Tode. Das wurde jetzt offiziell zugegeben.

Too many books? geht der Frage nach, wie die schier unendliche Anzahl Bücher heutzutage sich auf unsere Lesegewohnheiten auswirkt, ist letztlich aber auch sowas wie eine kurze Geschichte des Buches überhaupt. Für Bibliophile (die wissen dann allerdings wahrscheinlich auch schon fast alle Fakten).

Der Vatikan erkennt endlich an, dass auch die progressiven, feministischen Nonnen der Leadership Conference of Women Religious (LCWR) in den USA ihrer Kirche dienen.

Science Fiction’s White Boys‘ Club Strikes Back fasst die Geschehnisse rund um die Manipulation der Hugo Awards nochmal gut zusammen und ordnet sie in einen generellen Kampf von progressiven (linken) und konservativen (rechten) Autoren und Strömungen innerhalb der SciFi ein.

United Blood erklärt New York Hardcore mit all seinen Stärken und Schwächen. Nicht weniger als das.

The Star Wars George Lucas Doesn’t Want You To See berichtet von den Bemühungen einiger Fans, die originale Star Wars Version wiederherzustellen. Nicht nur für Fans.

Fake-Populismus ist auch scheiße und problematisch. Das zeigt der Rolling Stone anhand der aktuellen Wahlkampagne von Hillary Clinton. Nicht nur relevant für die dortigen Medien und die Politik und ihr Zusammenwirken.

Animals Man ist ein Superheld mit Problemen.

Wie aus einem vielversprechenden Herzchirurgen einer der bekanntesten TV-„Doktoren“ der USA werden konnte, der fragwürdige Medizintipps gibt und Mittelchen vertickt, erzählt euch The making of Dr. Oz.

Strange continuity ist ein sehr unterhaltsamer und ziemlich erhellender Text darüber, wie wenig wir eigentlich über unsere Wahrnehmung wissen, wie sehr wir sie überschätzen und warum unsere Köpfe bei Cutscenes in Filmen nicht explodieren, wir Stroboskop-Licht aber eher nicht so gut abkönnen.

Alison Bechdel hat eine Coda für Fun Home gezeichnet.

Ohne Deutschland, genauer: Ramstein, liefe im US-amerikanischen Drohnenkrieg nicht viel.

Barbie hat einen eigenen Instagram-Account und da steckt viel Arbeit drin: Behind the Scenes of Barbie’s Insanely Popular, Painstakingly-Produced Instagram.

Außerdem: Mehr 90er als dieses Commercial von 1991 geht vermutlich nicht. Es ist irgendwie der Inbegriff der frühen 90er (besondern in den USA, aber letztlich hat das ja auch unsere Erinnerung geprägt:

Linktipp: No girls allowed – Unraveling the story behind the stereotype of video games being for boys

No girls allowed by Tracey Lien, Screenshot from: http://www.polygon.com/features/2013/12/2/5143856/no-girls-allowed

Wenn ihr heute nur einen einzigen Artikel lest, lasst es den hier sein: No girls allowed – Unraveling the story behind the stereotype of video games being for boys von Tracey Lien. Ein wirklich langer, aber guter Text, gespickt mit hübschen Illustrationen. Danach weiß man eine Menge darüber, wieso die Spieleindustrie immer wieder erzkonservative Rollenbilder für Mädchen und Jungen reproduziert.

Linktipp: Sascha Lobo – Trollforschung

Sascha Lobos Vortrag zur Trollforschung schauen. Er ist toll.

Linktipp: I write like / Ich schreibe wie…

Wenn ihr euch mal wieder fragt, ob eure literarischen Ergüsse eher nach Kafka oder Handke klingen, hab ich eine 1a Seite für euch: I write like bzw. die deutsche Version Ich schreibe wie… bei der FAZ.

So erfuhr ich, dass der in meinem Text „Herbst“ verwendete Stil am Ehesten dem Albert Ostermaiers entspricht, während „Sag mich“ eher von Fontane inspiriert zu sein scheint. Assoziationen, die von mir selbstverständlich beim Schreiben schon vorausgesehen und beabsichtigt wurden.

Als ich darüber berichtete, wie in Stuttgart im Rahmen der Prosteste gegen S21 die Situation eskalierte, versteckte ich im Text ein paar sehr dezente Anspielungen auf Nietzsche, (sollten in etwa wie ein Fnord wirken), aber der Code hinter „Ich schreibe wie…“ hat sie trotzdem unbestechlich registriert.

Eher unbewusst hingegen ist mir wohl eine Prise Kafka in meinen Text über das Google-Doodle zu Ehren des 50. Geburtstages der Familie Feuerstein gerutscht.

Ihr seht also: Das Ganze ist absolut ernstzunehmen, viel mehr als nur eine kleine Spielerei. Ich bin überzeugt, künftig werden Literaturwissenschaftler eine Menge neue Informationen ans Licht befördern, wenn sie mit Hilfe der Algorithmen hinter „I write like“ die versteckten Verstrickungen mit anderen Autoren und deren Werken entwirren.

Erste Versuche mit dieser neuen Herangehensweise wurden bereits gestartet und sie brachten Interessantes ans Licht. So schreibt Margaret Atwood in Wirklichkeit wie Stephen King, während William Gibsons Stil sich nicht grundsätzlich von Haruki Murakamis unterscheidet.

Dieser Text hier imitiert übrigens – ihr werdet es bereits bemerkt haben – Ingo Schulze. Ohne dass ich den jemals gelesen hätte. Gut zu wissen, wirklich.

Danke an @Thomas Ungerer, der den Link bei Twitter postete.

Linktipp: Scott Lynch- Back to Vacuuming the Cat

Gerade einen tollen Text von Scott Lynch entdeckt. Das ist der, der mit Locke Lamorra momentan recht erfolgreiche Fantasy schreibt. Der Text ist zwar schon von 2005, aber immer noch lesenswert. Es ist eine Replik auf einen Text des SciFi- Autors Gregory Benford (der momentan wohl eher nicht so erfolgreich ist),  in welchem jener die steile These aufstellt, der momentane Erfolg von Fantasy ginge nicht nur auf Kosten der Science Fiction, sondern wäre das Ende jedweden Fortschritts in westlichen Gesellschaften. Sinngemäß: Eskapismus statt Wissenschaft! Leider ist der Originaltext auf Benfords Blog nicht mehr auffindbar.

Diesen Text nimmt Scott Lynch nun genauer unter die Lupe. Wie er das tut, ist nicht nur lesenswert, sondern auch erhellend. Habt Spaß!

scott_lynch: Back to Vacuuming the Cat.

Linktipp: Filesharing: Die wundersame Musikvermehrung – futurezone.ORF.at

Spannendes Interview mit dem Harvard- Ökonomen Felix Oberholzer- Gee auf Futurezone.at. Quintessenz: Filesharing schadet der Musikindustrie nicht, sie zwingt sie nur zur Veränderung.

Filesharing: Die wundersame Musikvermehrung – futurezone.ORF.at.

Futurezone.at wird es übrigens bald nicht mehr geben: No Futurezone (Zeit) Zugunsten von mehr Werbung der öffentlich-rechtlichen Sender in Österreich soll die Seite, die nie wirklich Geld einbrachte, eingestampft werden.

Eine Petition zur Rettung der Futurezone findet ihr hier.

Linktipp: fxneumann- Thierse, blockier´se

Empfehl ich euch, weil ich das Konzept „ziviler Ungehorsam“ mit allen Schwierigkeiten, die es mit sich bringen kann, nicht annähernd so gut verstanden habe, wie fxneumann. Und wohl auch wie Wolfgang Thierse, wenn er von „Bürgerpflicht“ spricht. Nach dem Lesen bei fxneumann versteh ich es besser und habe was gelernt. Ist doch einen Linktipp wert, hm? Also lest: Thierse, blockier´se.

Linktipp: Ich werde ein Berliner- How to blend in wiz ze Germans

Tiefe Einblicke in die „Berliner Seele“ (die sich offensichtlich nicht so sehr von der „deutschen“ unterscheidet) gibt es auf Ichwerdeeinberliner.com zu lesen. Stets ironisch distanziert, berichtet ein „Auslander“ in englischer Sprache über seine Erfahrungen mit „Elite- Germans“. Seine Beobachtungen sind treffend und amüsant zugleich, ob es nun um unsere seltsame Beziehung zum Grillen, unsere Vorstellung von einer guten Party oder um „Tatort“ geht.

Ein paar Beispiele?

Attending a Tatort-Party means learning about the inner workings of the elite German mind.

It seems the sole reason for the city of Munich to exist is to make Berlin people feel better about themselves.

Being caught reading Bild or worse, citing from it in public means irreversible instant social death in Germany.

Ich belasse es bei diesen 3 Beispielen, die schön zeigen, wieviel „Wash Echte“ über „uns“ weiß. Unzählige mehr findet ihr direkt auf seinem Blog. Lesen!

Update: droppingpenny hat mich auf den ultimativen „Ich werde ein Berliner“- Persönlichkeitstest aufmerksam gemacht. Probierts aus und postet eure Ergebnisse, wenn ihr mögt. Ich war übrigens „Charlotte Roche“. ^^

Linktipp: xkcd- A webcomic of romance, sarcasm, math, and language.

Einfach klicken und die tollen Comicstrips von Randall Munroe auf xkcd.com bewundern und genießen.

Beispiel gefällig? Musste das Original leider verkleinern, sonst passte es nicht ins Layout des Blogs. Einfach klicken, um den Strip in Originalgröße (dann auch lesbar!) anzusehen.

G-Spot:

Linktipp: A Conversation with Alison Bechdel | Gender Across Borders.com

Alison Bechdel, Schöpferin der sehr gelungenen Graphic Novel Fun Home (auch im Deutschen erhältlich: hier) im Interview. Wie ich finde, sehr interessant und erhellend. Man lernt einiges über die Frau hinter den Comics.

Habe Fun Home im Original gelesen und war sehr angetan. Ein schön melancholisches, ernsthaftes Stück autobiografischer Literatur, toll gezeichnet.

Bechdel setzt sich darin nach dem Tod ihres Vaters mit dem gespannten Verhältnis der beiden auseinander und versucht, zu ergründen, wie es dazu kam. Dank ihrer differenzierten Sicht kann es natürlich keine eindeutigen Schuldzuweisungen oder ein endgültiges Ergebnis geben, aber man folgt lesend gern in Richtung Erkenntnis, weil Fun Home wunderbar tragikomisch ist.

Bekannter wurde Bechdel wohl mit Dykes to Watch Out For, das habe ich selbst aber nicht gelesen.

(Danke für den Hinweis auf den Link an Mädchenmannschaft! Und falls sich jemand dran stört, dass ich hier unter Zuhilfenahme einer Seite des urheberrechtlich geschützten Materials Werbung mache: Bescheid sagen und ich lösche es sofort.)