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He-Man and the Masters Of The Universe #1 Review – Von einem der auszog, He-Man zu werden

He-Man ist wieder da. DC bringt eine brandneue Serie rund um unseren Lieblingsmuskelprotz an den Start. Aber mal ehrlich: Muss das sein? Sind wir aus dem Alter nicht raus?

He-Man ist aus unserem Leben verschwunden sein, aber er bleibt ein guilty pleasure. Wir würden durchaus gern zu ihm zurückkehren, aber wir haben Angst enttäuscht zu werden. Was, wenn unsere Fantasie uns einen viel besseren He-Man erinnern lässt, der uns als erwachsene Menschen befremdet?

He-Man  and the Masters Of The Universe #1 Cover
Adam träumt davon ein Held zu sein. Also macht er sich auf in den Wald, wo er auf Beast Man trifft. Die beiden kämpfen. Adam gewinnt. Skeletor findet das nicht gut und bläst zum Generalangriff (Mal ehrlich, das hier ist He-Man, das liest niemand wegen einer ausgefeilten Hintergrundgeschichte, oder? Es ergibt alles irgendwie genug Sinn, das reicht völlig aus). James Robinson macht einen guten Job und liefert eine oldschool Helden-Originstory. Es reicht, dass Adam ein Held werden will, mehr Motivation braucht es nicht. Er taumelt zufällig in einen Kampf. Dadurch werden weitere Kämpfe mit den Vasallen des späteren Erzfeindes getriggert. Wir wissen, wie „Masters Of The Universe“ funktioniert. He-Man ist nie tiefsinnig gewesen, es war immer Unterhaltung. James Robinson will daran offenbar nichts ändern.

Die Zeichnungen sind bei einer Serie wie He-Man and the Masters Of The Universe ein schwieriger Fall. Zugleich alte Fans und Neuleser anzusprechen ist ein schwieriger Spagat. Manchem sind sie auf den ersten Blick zu retro bzw. zu trashig, anderen sind sie nicht retro und trashig genug. Es da jedem Fan recht zu machen, ist unmöglich. Der Kompromiss, der hier gewählt wurde, gefällt mir. Die Zeichnungen von Philip Tan haben Charme und verweisen immer wieder in die guten alten Zeiten, sie tun aber nicht in den Augen weh, wie mancher Kultcomic aus den 80ern und frühen 90ern. Die (bei He-Man naturgemäß zahlreichen und zentralen) Actionsequenzen kommen gut und spannend rüber. Stets weiß der Leser, was gerade passiert. Die Sequenz, in der He-Man (bzw. Adam, denn noch existiert He-Man nicht) gegen Beast Man kämpft nimmt knapp die Hälfte des Comics ein. He-Man war noch nie etwas für Schöngeister.

Ehrlich, das hier ist nicht herausragend. Neuleser dürften wenig Spaß damit haben. Es ist von Fans (man hat das Gefühl, es steckt Herzblut darin) für Fans geschrieben. Diese empfinden bei diesem ersten Heft der neuen Reihe ein diebisches Vergnügen und hoffen insgeheim auf die Wiedergeburt weiterer cooler Serien aus der Kindheit. Die Thundercats würde ich beispielsweise ungesehen kaufen!