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Clickbait: Should robots pay taxes?

If robots are going to steal human jobs and otherwise disrupt society, they should at the very least pay taxes.

Ich erspare euch mal das Lesen. Grad geht ein Text von CNN Money rum, Should robots have to pay taxes? Anlass ist ein Draft-Papier des Europäischen Parlaments zum Thema Robotik.

Eigentlich genau die Art von Fragestellung, die ich mag. Wie wirkt sich moderne Technologie auf unsere Gesellschaft aus? Wo müssen wir neue Regeln des Umgangs entwickeln? Usw.

Ist aber dann doch nicht wirklich interessant. Natürlich sollen nicht Roboter Steuern zahlen, sondern Menschen, die sich ihrer bedienen. Alles andere wär auch komplett unsinnig, solange Robotern nicht auch umfassende Rechte eingeräumt werden, beispielsweise Wahlrecht. Die Überschrift gibt also leider die Fragestellung nicht korrekt wieder.

Detail für SciFi-Nerds: Sollten Maschinen irgendwann soweit sein, dass sie vernunftbegabt sind und einen moralischen Code brauchen, schlägt das Papier vor, sich an good ol‘ Isaac Asimov zu halten. Find ich gar nicht mal so durchdacht. Warum sollte eine Maschine, die sich ihrer selbst bewusst ist und lernen kann, sich dran halten, wenn sie überlegene Fähigkeiten besitzt? Aber nun gut…

 

 

 

 

Streichelzoo mit Robotern – Der Mensch und seine Beziehung zur Technik

Mensch und Technik interagieren
Ich bin in letzter Zeit vermehrt auf Artikel gestoßen, die das Verhältnis des Menschen zu seiner Technologie hinterfragen. Zum Beispiel Could you kill this robot? Es gilt als erwiesen, dass Menschen in der Lage sind, gefühlsmäßig auf Technik zu reagieren, als wäre sie belebt.

Meka Robotics, eine von acht Robotikfirmen, die Google in den letzten neun Monaten gekauft hat, ist spezialisiert auf niedliche Roboter zur Arbeit an Menschen, fein mit Kindchenschema und allem.

In Her, dem neuen Film von Spike Jonze geht es um die Liebe eines Menschen (Joaquin Phoenix) zu einer computergenerierten Stimme (der von Scarlett Johansson).

Ich sah die Strandbiester (Strandbeests) von Theo Jansen, grazile, organisch wirkende Konstruktionen aus dünnen Plastikstangen, die er irgendwann einfach aussetzen will, auf dass sie in Herden, angetrieben nur vom Wind, unsere Strände bevölkern.

Technologischer Fortschritt führt aber auch dazu, dass wir unseres Verhältnis zur Umwelt hinterfragen müssen. Das Headset, mittels dessen unser Hund uns seine Gedanken mitteilen kann ist zwar Bullshit, aber es wirft trotzdem interessante Fragen auf. Was, wenn unser Hund mit uns verbal kommunizieren könnte? Was, wenn uns nicht gefällt, was er uns sagt?

Ich nehme mal an, dass würde das Zusammenleben verändern. Das würde auch Tierrechte betreffen. Die sind schon so momentan ziemlich spannend: Do Chimps Have Human Rights? This Lawsuit Says Yes.

Außerdem hab ich für cyborgs.cc kurz was über Militärcyborgs und Tierversuche geschrieben.

Da passt es sehr gut, dass ich heute auf einen Streichelzoo gestoßen bin, der ohne Tiere auskommt. Stattdessen reagieren in der Installation von Minimaforms Roboter auf ihre Umgebung und versuchen, mit ihr zu interagieren. Ich steh ja auf Streichelzoos, aber Tierhaltung ist auf jeden Fall kritisch. Insofern befürworte ich es, wenn wir vielleicht zukünftig keine Tiere mehr halten müssen, nur weil uns nach Kuscheln und Zuneigung ist.

Andererseits stelle ich mir die Frage: Wenn wir schon so früh in der Entwicklung menschlicher, sympathischer Roboter die Fragen nach Leid und Tod stellen, uns aber noch immer so schwer damit tun, industrielle Massentierhaltung wirklich abzulehnen und Konsequenzen zu ziehen, ist da nicht eine absurde Welt vorstellbar, in der wir irgendwann menschlicher zu unserer Technik sind als zu anderen Lebewesen?