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DC New 52: Animal Man / Swamp Thing Crossover: Prolog zu „Rotworld“ (Hefte 10 – 0)

Lange hat es gedauert, bis Animal Man Buddy Baker und Swamp Thing Alec Holland, beide eher Vertigo- als DC-Comics-Helden, endlich aufeinander trafen. Hat sich das Warten gelohnt?

Animal Man #0 Cover

(Bildquelle)

Animal Man trifft auf Swamp Thing. Zwei Figuren, deren beste Geschichten eng mit Vertigo Comics verbunden werden, sind seit dem Neustart zurück bei DC. Geschrieben von Scott Snyder (Swamp Thing) und Jeff Lemire (Animal Man) laufen beide Reihen zu alter Form auf und gehören für mich zu den Highlights von DC. Ich war also sehr gespannt auf das Crossover. Dass ich beide Reihen im Abo habe, versteht sich von selbst.

Swamp Thing #0 Cover

(Bildquelle)

Inhaltlich geht es um Red, Rot und Green, die Kraft von Fleisch/Fauna, Niedergang und Natur/Flora, die sich in Form ihrer Avatare mehr oder weniger ewig bekriegen, um ein fragiles Gleichgewicht zu erhalten, das in etwa unserer Realität entspricht. Momentan hat the Rot die Oberhand und es sieht schlecht aus für Animal Man (Red) und Swamp Thing (Green).

Im Animal Man Annual #1 treffen zwei ältere Inkarnationen von Green und Red im Kampf gegen the Rot aufeinander. Es gelingt, the Rot zurückzuschlagen, aber nur sehr knapp und unter Verlusten. Das Annual, geschrieben von Animal Man-Stammautor Jeff Lemire und gezeichnet von Timothy Green II  (sehr gut und zum speziellen Stil der Serie passend) ist gelungen. Eigenständig und in sich abgeschlossen, bietet es auch Altlesern genug Unterhaltung.

Weiter gehts mit Animal Man #10 und Swamp Thing #10. Alles nur Vorgeschichte zum Event, aber ohne diese Hefte wird man dem Event wahrscheinlich kaum folgen können. In Animal Man 10 (Jeff Lemire & Steve Pugh) tritt die „Justice League Dark“ auf, bleibt aber, ich muss es gestehen, eher blass. Swamp  Thing 10 ist allein schon durch die Zeichnungen von Francesco Francavilla spannend.

Swamp Thing #11 und Animal Man #11 lösen dann erst einmal ein paar Konflikte auf und am Ende von Swamp Thing gibt es dann auch einen Hinweis, dass Swamp Thing-Leser Animal Man #12 lesen sollten, wenn sie den Prolog zu „Rotworld“ lesen wollen. Der zweite Teil des Prologs lässt sich in Swamp Thing #12 nachlesen. Beide Comics erschienen am selben Tag.

Animal Man #12, geschrieben von Scott Snyder und Jeff Lemire, gezeichnet von Steve Pugh, endet für unsere Protagonisten ziemlich desaströs, der Leser wird dabei aber gut unterhalten. Dass Animal Man und Swamp Thing keine leichte Kost, sondern durchaus mal düster sind, überrascht sicher keinen Leser der Reihen.
Swamp Thing #12 ist dann Teil 2 des Prologs zu „Rotworld“ und – es lässt sich nicht anders sagen – macht alle Probleme nur noch viel schlimmer, die ganze Situation noch auswegloser. Die Auflösung ist schon sehr bitter. Großer Spaß für Fans! Die Zeichnungen von Marco Rudy finde ich eher schwach, aber sie sind immer noch auf sehr hohem Niveau.

Ebenfalls schon erschienen sind die Nummer 0-Ausgaben. (siehe Zero Month), die sich mit den Origin-Stories der beiden Charaktere beschäftigen. Tragen nicht wirklich etwas dazu bei, das kommende Event vorzubereiten, sind aber für sich durchaus spannend. Jeweils angelehnt an bereits bekannte Origin-Stories (die ich leider nicht gelesen habe, nur ansatzweise „kenne“) glaube ich, dass die Details und Motivationen sich doch teils deutlich unterscheiden.

Weiter geht es dann nächsten Monat, wenn ich es recht verstehe, weiterhin in beiden Serien.

DC New 52 Batman #1 Review: Gotham versus Batman

Weiter geht es mit dem von vielen wahrscheinlich am Sehnlichsten erwarteten Comic dieser Woche: Batman #1, geschrieben von Scott Snyder, gezeichnet von Greg Capullo.

Cover: Batman kämpft gegen ein paar mehr oder weniger bekannte böse Buben. Ein paar kann ich sogar einordnen, von allen Superhelden kenne ich Batman immerhin am Besten. Batman sieht herrlich böse aus, das Cover von Capullo gefällt mir gut.

Story: Während Batman einen mysteriösen Mordfall aufklärt, stößt er auf Dinge, die sowohl seine Identität als Bruce Wayne, als auch die als Batman zutiefst bedrohen. Mehr will ich gar nicht verraten, lest einfach selbst.

Review: Scott Snyder startet gleich mit Vollgas und lässt einen großen Teil der bösen Prominenz direkt in Batman #1 auftreten, manche davon in ungewohnter Position. Sein Bruce Wayne hat Großes vor, sein Batman untersucht eigentlich nur einen kleinen Fall, muss aber schnell erkennen, dass das nur die Oberfläche war. Batman #1 ist wirklich gut gemacht. Interessant, dass nach Detective Comics #1 auch in Batman #1 Masken ein Thema sind. Ich nehme mal an, dieses Motiv wird Scott Snyder nicht zufällig wieder aufgegriffen haben. Das verspricht noch spannend zu werden. Schon über Batman #1 kann man ordentlich nachdenken, grad in Verbindung mit Detective Comics #1.

Gezeichnet wurde Batman #1 von Greg Capullo (unter Anderem Spawn). Seinen Stil muss man mögen. Er passt größtenteils gut zu Batman. Seine Bösewichte sehen wirklich fies aus, sein Batman wirkt grimmig und kantig. Die Actionszenen sind sehr gut gelungen. Deutlich unspannender ist der Bruce Wayne-Part der Geschichte ausgefallen. Hier mangelt es manchmal an Details. Mich störte es darüber hinaus sehr, dass Capullo aus unerfindlichen Gründen nahezu allen männlichen Protagonisten ein Schumi-Kinn verpasst hat. Capullos Zeichnungen sind dann am Besten, wenn sie düster und brutal sind.

Fazit: Ein sehr guter Comic. Erzählerisch nahezu genau das, was ich mir von Batman erhoffe, zeichnerisch in weiten Teilen gelungen, in manchem Detail aber nicht ganz nach meinem Geschmack. Ich hoffe, Snyders Geschichte hält das Niveau, das Batman #1 verspricht, Capullo darf sich gern noch ein ein bisschen steigern.

Weitere Infos, Reviews, News und natürlich den Comic gibt es wie immer bei Grober Unfug.

DC New 52 Swamp Thing #1 Review: Das Ding aus dem Sumpf ist zurück

Swamp Thing hat eine lange Geschichte. Ursprünglich in den 70ern als Horrorfigur geschaffen, hat sich später der begnadete Alan Moore der Serie und auch der Figur angenommen und eher erwachsene Themen behandelt. Sein Swamp Thing war einer der Starttitel von Vertigo Comics und gilt immer noch als großartig. Noch später haben unter Anderem Autorengrößen wie Grant Morrison, Mark Millar und Brian K. Vaughan die Serie weiter geschrieben. All das war lange vor meiner Zeit als Comicsleser.

Nun ist Swamp Thing zurück im DC-Universum und einen Neustart der Reihe, geschrieben von Scott Snyder (American Vampire, Detective Comics und Batman: Gates of Gotham) und gezeichnet von Yannick Paquette (unter Anderem Batman Inc.), lasse ich mir natürlich nicht entgehen (Danke auch nochmal an Grober Unfug, die mir das ermöglichen).

Swamp Thing #1 Cover

Cover: Das Cover ist sehr stylish. Im Vordergrund sieht man sehr hübsche, ein wenig stilisierte Sumpfpflanzen und Reiher(?), direkt dahinter taucht ein Ding aus dem Sumpf (so lautet auch der Titel einer alten Verfilmung von Swamp Thing unter Regisseur Wes Craven) auf. Das Swamp Thing sieht wirklich gruselig aus. Gefällt mir!

Plot: Überall auf der Welt passieren plötzlich seltsame Dinge. Vögel, Fische, ganze Kuhherden sterben auf unerklärliche Weise. Ein Ding (nicht Swamp Thing) verwandelt Menschen in wandelnde Leichen. Die Natur ist in Aufruhr. Aufgrund seiner Geschichte (Kurzfassung: Experiment geht schief und plötzlich ist der Wissenschaftler Alec Holland halb Mensch, halb Pflanzenwesen) sucht Superman eben jenen Alec Holland, der sich zurückgezogen hat, auf, aber dieser ist unwillig, zu helfen. Aber Holland stellt sehr bald fest, dass er seiner Vergangenheit nicht einfach entfliehen kann.

Swamp Thing Seite 2-3

Review: Swamp Thing #1 startet mit einem Knall. Die ersten paar Seiten sind wirklich creepy. Ein gelungener Einstieg für einen Horror-Comic. Zwischendurch nimmt Snyder immer wieder etwas Tempo raus und charakterisiert Alec Holland genauer, als jemanden, der seiner Vergangenheit zu entfliehen versucht. Die Mischung aus Horror und bodenständigeren Szenen funktioniert.

Die Zeichnungen von Paquette gefallen mir ausgesprochen gut und tragen viel zum Funktionieren von Swamp Thing #1 bei. Sind die Szenen um Holland noch recht bunt und die Panels übersichtlich gehalten, so arbeitet er in Momenten des Horrors mit reduzierterer Farbpalette. Hier herrschen Rot- und Blautöne vor und die Panels sind chaotischer angeordnet. Sehr gelungen!

Einzig der Cliffhanger ist ein wenig enttäuschend. Nicht falsch verstehen, er ist nicht schlecht. Aber es passiert genau das, was man erwarten würde. Anders als zu Beginn des Heftes ist man nicht wirklich geschockt. Hätte man hier noch etwas mehr raus geholt, wäre Swamp Thing #1 für Horrorfans nahezu perfekt gelungen.

Fazit: Der Cliffhanger mag nicht direkt überraschen, aber ich will wissen, wo die Geschichte hinführt. Snyder ist ein guter Erzähler, Paquette offensichtlich ein fähiger Zeichner. Ich bin angefixt. Ein Muss für Horror-Fans und solche, die es werden wollen.