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Schnupftabak Review: Rosinski Stargarder – Leider gar nicht mein Fall

Warum nicht einfach mal mit einem negativen Test starten? Weil’s der erste Beitrag zum Thema ist, ein Disclaimer, obwohl es selbstverständlich sein dürfte: Tabak ist schädlich und suchterregend. Ob geschnupft, gekaut oder geraucht. So.

Ich schnupfe nun seit ungefähr einem Monat und habe verschiedene Schnupftabake ausprobiert. Wenige waren meh, viele waren okay. Ein paar haben mich echt vom Hocker gerissen. Ich hatte mich zuvor aber auch informiert, wie es meine Art ist. Gruß an den Diverses Kanal (Achtung, Youtube-Autoplay), Deutschlands bestem Youtube-Kanal zum Nischenthema Schnupftabak (mittlerweile auch Kautabak und Dip)!

Generell ist der Markt hier in der Hand von Pöschl. Solltet ihr auf die Idee kommen, euch Schnupftabak zu kaufen, werdet ihr fast ausschließlich Produkte von Pöschl finden. Auch wenn die verschieden heißen. Es sei denn, ihr wohnt in Berlin. Dann sagt mir Bescheid und wir gehen zusammen mal hier hin: Kiwus… Für Raucher.

Pöschl ist meiner Meinung nach nix. Gletscherprise, Löwenprise, Gawith Apricot – Finger weg. (Etwas anders sieht die Sache aus, wenn ihr Schmalzler mögt, aber das ist sowieso nochmal ein anderes Thema und die kriegt ihr auch nicht einfach so.) Es braucht schon gesunde Neugier (und wahrscheinlich auch den Wunsch, sich das Rauchen abzugewöhnen, zumindest zeitweise), um durch Pöschl-Schnupf auf den Geschmack von leckerem Schnupftabak zu kommen. Die sind einfach nicht lecker. Die geben einen falschen Eindruck davon, was Schnupftabak kann und was ihn toll macht. Darüber muss ich wahrscheinlich mal getrennt schreiben, sonst wird das hier viel zu lang.

Mein Tipp also, solltet ihr neugierig werden: Bestellt online. Es gibt zwei große Shops, mit einem hab ich Erfahrung. Da lief alles super. Der andere scheint genauso zuverlässig zu sein. Namen gerne auf Nachfrage, lässt sich auch leicht googlen.

Grad nervt das Jugendschutzgesetz euch als Erwachsene dabei leider, weil euer Paket nicht mehr irgendwo abgegeben werden darf. Bis April ging das noch. Jetzt müsst ihr es selbst annehmen, sehr unbequem, zumindest wenn ihr wie ich, tagsüber eigentlich immer arbeitet, und eine Gängelei, die ziemlich wenig praktischen Nutzen haben dürfte.

Andererseits ist Schnupf- und Kautabak angeblich der heiße Scheiß bei Jugendlichen, seit Zigaretten immer schwieriger erhältlich sind. Allerdings wird diese Sau alle 5 Jahre durchs Dorf getrieben, wahrscheinlich ohne Grund. Jetzt wo nur noch Raucher lesen dürften: Auch wenn Schnupftabak herstellungsbedingt wie alle mir bekannten Tabakprodukte ein Nitrosaminproblem hat: Gesünder als Rauchen ist er wahrscheinlich allemal. Gesundheit relativ verstanden, ist klar. Es gibt kaum eine ungesündere Konsumweise als Tabak zu rauchen.

Jetzt aber endlich zum ersten Review! Direkt beim Hersteller bestellt übrigens. Da ließ sich das Paket auch (noch, fürchte ich, aber vielleicht ist es auch okay, wenn man direkt beim Hersteller kauft?) am Empfang abgeben. Heute kam meine Post von rosinski.frankfurt – die tabakmanufaktur.

Bei meiner vorherigen, zweiten Bestellung bei einem der beiden großen Shops waren drei Rosinski Schnupftabake dabei. Fand ich allesamt mindestens lecker. Da Rosinski in Frankfurt sitzt, hab ich diesmal einfach direkt dort bestellt und diesmal ein paar mehr Sorten. War billiger und ich habe sogar noch eine kleine Probe Rosinski Mocca bekommen, den es offiziell (noch) gar nicht gibt. Rosinski gibt es in Berlin wohl auch im früher bereits erwähnten Kiwus.

Nach weiteren Tests, alle positiv, habe ich gerade leider einen Rosinski-Schnupftabak gefunden, der so gar nicht mein Geschmack ist. Den Stargarder. Die Beschreibung laut Webseite:

„Der milde Duft virginischen Tabaks, gepaart mit der Würze kräftigen Heidehonigs.“

Das positive Review vom Diverses Kanal:

Jetzt ich.

Hmm. Der Tabak ist wirklich sehr dezent. Wobei ich dazu sagen sollte, dass ich von den bisherigen 3 Rosinski Schnupftabaken, Käthnertabak, Driesener und Ochsenkopf, tatsächlich den Ochsenkopf, von dem ich es am Wenigsten gedacht hätte, weil er starken, ammoniakhaltigen südafrikanischen Tabaken nachempfunden sein soll, am Schnellsten aufgebraucht habe. Offenbar steh ich eher auf herben Schnupf.

Jedenfalls rieche ich den milden Duft eigentlich nicht raus. Der Stargarder riecht nicht merklich nach Tabak. Stattdessen riecht er süßlich, wohlwollend denke ich an Feige. Tatsächlich aber eher an überreife Früchte. Das ist wohl der Honig, aber irgendwie… zünden meine Synapsen nicht Richtung Heidehonig. Das Gefühl kommt nicht auf.

Der Tabak ist geschnupft sehr mild, der Geruch bleibt lang in der Nase. Obwohl fein gemahlen, wie eigentlich alle Schnupftabake von Rosinski, und sehr hell (wie mancher schwer zu schnupfende Snuff) perfekt zu schnupfen. Brennt nicht, landet nicht im Rachen – anfängertauglich wie bisher kein anderer Rosinski (und die sind fast alle easy), wenn, ja wenn man den Geschmack mag.

Der Stargarder ist gar nix für mich. Unangenehme Assoziation, milder Geschmack, kein Burn, kein Nikotinbuzz – den würde ich wahrscheinlich sofort gegen irgendeinen anderen Rosinski Schnupftabak tauschen, auch gegen die anderen süßen.

Ich habe nicht per se was gegen eher süßliche Schnupfs. Der Abraxas Dragün (ohne Menthol) ist super. Auch die Berliner Luft von Rosinski, süßlich, zitronig, mit leichter Mentholnote, ist, obwohl zwischenzeitlich echt bonbonartig, durchaus mal lecker. Da macht es aber wahrscheinlich auch der schwarze Pfeffer, der wirklich lange in der Nase verbleibt.

Aber süßer Schnupf trifft seltener mitten in mein Geschmackszentrum. Ich glaube, mein Geschmack wurde hier einfach mal so gar nicht getroffen, für andere mag der Stargarder toll sein. Die finden vielleicht den Ochsenkopf furchtbar. Oder den Käthnertabak, den ich sehr mag. Oder den Roter Kaschube, auf den ich mich noch freue.

Geil ist auf jeden Fall die Verpackung. Ich habe mir eine 15ml Dose bestellt und die ist echt wertig. Schön aus dunklem Glas – das liefert so kein anderer mir bekannter Hersteller, zumal bei einem Preis von derzeit 4,20 EUR. Wobei ich mittlerweile gelernt habe: Kauft euch erstmal die 5ml Flaschen. Die sind perfekt für unterwegs; und füllt diese nach. Das ist die perfekte Variante, wenn ihr wie ich, gern mehrere Sorten Schnupftabak mit euch herum tragt. Wenn ihr bloß einen braucht, kriegt ihr auch die Döschen gut unter. Da braucht ihr dann eigentlich bloß noch ab und an ein 30mg Nachfüllpack. Das ist dann auch noch umweltfreundlicher.