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ti_leos Links zum Sonntag (KW 11)

Ich geh dann mal wieder meine Bookmarks durch und suche nach den interessantesten Links. Ich warne euch vor: Das werden dieses Mal echt viele Links. Dafür ist auch für alle was dabei: Süßes, Ernstes, Lustiges, Unlustiges, Musikalisches, Feministisches, Futuristisches, Kulturelles,  Schlaues, Dummes, Unendliches und Schönes.

ti_leos Links zum Sonntag (KW 11)

Eine Webcam zum Falken angucken. Wenn denn mal einer da ist. Ich kann bezeugen, dass die hin und wieder da sitzen und sich ausgiebig putzen.

Afrofuturism takes flight: from Sun Ra to Janelle Monáe: Weil ich grad ein Buch drüber las und Afrofuturismus total spannend ist.

Japan’s Internet Cafe Refugees: The future looks bleak.

Rewriting history won’t save the NYPD: Wikipedia Edit Wars mit dem NYPD? Klingt nach einem Witz, ist aber Realität.

American tourists carved initials into Roman Colosseum, took selfie: Na klar, was soll man auch sonst mit dem alten Ding machen?

Vogue editor criticized for sharing Instagram shot of homeless woman reading Vogue: Feingefühl ist nicht unbedingt die Stärke von  Elisabeth von Thurn und Taxis.

My friend, Stalin’s Daughter: Geschichten, die das Leben schreibt. Lang, aber unterhaltsam.

95-year-old man sets 200m sprinting world record for his age group: Mit 95 noch sprinten ist krass. Dann auch noch den Weltrekord in der eigenen Altersklasse aufzustellen ist krasser.

Kids are super ultra mega fucking weird: Einfach lesen. Chuck Wendig schreibt darüber, wie seltsam Kinder sein können. Sehr witzig und auch etwas beängstigend.

People in Australia have started taking selfies with Quokkas, and the results are brilliant: Selfies mit Quokkas. Nuff said.

Why so many awkward, shy guys end up hating feminism: Da ist viel Wahres dran. Warum enden eigentlich schüchterne Nerds so oft als vehemente Antifeministen?

Shit white feminists need to stop doing: Weil es nix schadet, sich das immer mal wieder bewusst zu machen.

Is it sexist to judge a cookbook by its pictures?: Weil die Überschrift irgendwie nicht mitreißt, der Artikel aber ziemlich lesenswert ist. Es geht um eine Auseinandersetzung zwischen zwei Kochbuchautorinnen: Adam Roberts and Mimi Thorisson und ob Roberts‘ Kritik an Mimis Kochbuch sexistisch waren oder nicht.

A look inside the terrible manual cops use to teach ‚Rape Prevention‘: Victim Blaming usw. Genauso schlimm, wie man es sich vorstellt.

How disabled people are challenging damaging myths about sex: Stellt spannende Fragen, die uns alle betreffen.

In the documentary ‘GTFO,’ female video gamers fight back: GTFO ist eine Dokumentation, die am 14.03. beim SXSW Premiere hatte. Darin kommen Frauen zu Wort, die Opfer von Belästigung wurden, weil sie spielen.

Never just say ‘That sucks‘: A guide to discussing comics art: Wie man Comics reviewen würde, wenn man es wirklich gut machen wollte.

Where would music be without Tori Amos?: Über Tori Amos‘ Einfluss auf die (Pop-)Musik bis zum heutigen Tag.

How to score weed: Wie treibt man Weed auf, wenn man grad keine Quelle hat? Der Artikel gibt ein paar gute Tipps.

Zoomquilt – An infinite zoom that immerses you in a mesmerizing illustration: Einfach angucken. Eine Endlosanimation, bei der ihr tiefer und tiefer in Bilder in Bildern in Bildern eintaucht.

Philip K. Dick was right: we are becoming androids: Ein schöner Text über Philip K. Dick und unser Verhältnis zu Technik.

Memories Implanted into Brains of Sleeping Mice: Das ist schon ziemlich cool. Bin gespannt, wo es hin führt.

Using its database of genes, 23andme will start developing drugs: Das ist konsequent weiter gedacht.

WikiMapper trackt euren Weg durch Wikipedia

Ich verliere mich ja regelmäßig in der Wikipedia und komme von einem Thema zum nächsten, öffne Links zum später Lesen in neuen Tabs und irgendwann ist der Abend vorbei und ich muss alles schließen. Da wäre es doch praktisch, wenn ich meinen Weg zurück verfolgen könnte. Genau das verspricht WikiMapper, ein Wikipedia-Tracker für Chrome.

Ungnade? Nee nee. Nicht Colleen Doran und nicht „Gone to Amerikay“!

Was ein bisschen klingt wie ein Roman von Stieg Larsson ist in Wirklichkeit der neueste Einfall des hochgeschätzten, unvergleichlichen Monsieur Quitzis. Der macht ja immer so Aktionen. Es geht um in Ungnade gefallene Comics, Comicautoren, -zeichner und so weiter. Sachen, die man früher toll fand und jetzt eher nicht mehr. Klar umrissen ist das nicht, aber das hat ja auch seinen Reiz.

Ich hab des Quitzis Frage naturement auch sofort beantwortet, mir fielen Voodoo, Catwoman und Fables ein, aber damit bin ich ehrlich gesagt nicht zufrieden. Voodoo hab ich genannt, weil das ja ursprünglich eine Serie von niemand geringerem als Alan Moore war, erschienen beim mittlerweile zu DC gehörenden WildStorm-Verlag. Und beim Reboot (DC New 52) ist mir Voodoo äußerst negativ aufgefallen. Dasselbe gilt für Catwoman – ich mag den Charakter, ich fand die neueste Version zutiefst furchtbar. Etwas anders ist das bei Fables – die Serie hat mir anfangs gut gefallen und hält insgesamt auch ihr Niveau, aber ich langweile mich zunehmend. Fables ist wirklich über viele Jahre langsam, aber stetig in Ungunsten gefallen.

Gut, dass ich hier im Blog noch Platz für ein paar weitere Beispiele habe:

In Ungnade sind gefallen:

Mark Millar: Die ersten Sachen, die ich von ihm las, fand ich sehr unterhaltsam. Aber sein Over-the-top-Ansatz hat sich sehr schnell abgenutzt und langweilt mittlerweile sogar.

Jae Lee: Zuerst fand ich den Zeichenstil sehr beeindruckend und hübsch, aber ich habe mich schnell daran satt gesehen und empfinde es heute als ein Negativkriterium, wenn ein Heft oder Cover von Jae Lee gezeichnet wird.

Vertigo: Ach Vertigo. Aber die haben momentan wieder eine gute Phase. Das muss man ihnen lassen.

Peter Milligan: Soviel Potential, soviel Energie und Ideen, aber so wenige gut erzählte Geschichten.

Plötzlich hat mir der Quitzi im Groben Unfug „Gone to Amerikay“ in die Hand gedrückt und damit war der Pakt besiegelt. Ich glaube, weil ich mich vorher für „A Distant Soil“ von Colleen Doran interessiert habe.

Gone to Amerikay Vertigo Comic Cover Die Fakten: Geschrieben von Derek McCulloch, gezeichnet von Colleen Doran, koloriert von Jose Villarrubia (u.a. Sweet Tooth!), mit Lettering von Jared K. Fletcher (u.a. DMZ, Hellblazer). Große Namen. Erschienen im Vertigo-Verlag. Viel Text, viel Handlung, drei Generationen irischer Einwanderer in New York.

Kann auf den ersten Blick altmodisch wirken, hat es aber einfach nicht nötig, dick aufzutragen. Gone to Amerikay ist eine tolle Geschichte, mit der man sich jetzt, wo es abends so kühl ist, für ein Stündchen oder zwei in den Lesesessel verziehen kann. Einfach gut erzählt und gezeichnet und lesenswert für alle jene, für die es keine Superhelden und Action nonstop braucht. Wann liest man denn sonst mal einen Comic über die Immigration nach Amerika im Verlauf von drei Generationen, verwoben mit zwei Liebesgeschichten? Eben.

Livemap von Wikipedia-Änderungen

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Naja, nicht aller, sondern nur Änderungen unregistrierter Nutzer, denn von denen lässt sich über die IP-Adresse der ungefähre Standort bestimmen. Man sieht also eigentlich nur einen Bruchteil, schätzungsweise 20% der Änderungen. Trotzdem sehr cool, man kann sogar die Sprache konfigurieren. Jetzt warte ich auf die nächsten Edit Wars.

Wikipedia Recent Changes Map

Wikipedia mal wieder: Die Vulva- Und alle so: Iiiihhh

Auf der Startseite von Wikipedia kann man den Artikel des Tages bewundern. Heute ist das „Die Vulva„. Damit der nicht völlig untergeht, wird der Artikel auf der Startseite auszugweise zitiert und mit einem Bild illustriert. Überraschung: Es ist…explizit.

Darüber wird nun diskutiert. Wobei: Diskussion ist das kaum zu nennen. Es ist lustig. Amüsiert euch. Ignoriert, dass es auch ein bisschen traurig ist, mitunter.Wiki ist mittlerweile immer für Lacher gut. So sieht also eine freie Enzyklopädie aus.

wer bitte ist für den Schweinkram auf der Startseite verantwortlich? Wenn ich auf die Wikipediaseite gehe ist das letzte was ich sehen will eine Vagina und ein Arschloch…Es ist bedauerlich das so ein „Schwanzdenken“ jetzt schon in der Wikipediaredaktion durchgreift…Einen langjährigen Wikileser habt ihr damit verloren…

Links: fefe: Link
Cyberfux: Die spinnen, die Prüden! #vulvapedia
Blogvogel.de: Am Tag als die Vulva war…
Wayne…interessierts?!: Wikipedia-Artikel des Tages: Vulva
Evil Daystar (huettn): Aufstand der Wikipedia- Gartenzwerge
Geschichten von der honigsüßen Welt: Vulva des Schreckens [Ironie aus] …
Isis-Welt: Vulvapedia
Hirsch2k: Schatz, wir müssen über Vulven reden hat sich noch etwas mehr Mühe gegeben und die Kritik am Ablauf ausführlicher mit Argumenten untermauert. Finden sich zwar alle schon in der verlinkten Diskussion, aber hier kriegt ihr sie nochmal gebündelt.

Trendanzeiger sieht´s anders: „Vulva“ als Artikel des Tages bei Wikipedia – mit Bild. Mich überzeugt er nicht. Dafür bräuchte er bessere Argumente, aber lest selbst.

Linktipp: Relevanz ist irrelevant | fxneumann

Wikipedia löscht MOGiS-Verein wegen fehlender Relevanz. (Löschdiskussion hier, unbedingt lesenswert!) fxneumann hat -mal wieder sehr interessant- darüber gebloggt. Daher spar ich mir weitere Worte und verlinke ruhigen Gewissens seinen Artikel: Relevanz ist irrelevant.

Edit: Aus aktuellem Anlass eine Ergänzung. Wie ich soeben bei Fefe erfahre, wurde der „Zensursula“- Artikel gelöscht. Die Infos sind, wie es nach kurzem Überblick-verschaffen scheint, noch da, man wird auf „Stasi 2.0“ weitergeleitet und dort existiert ein Absatz, in dem Zensursula auch erwähnt wird.  Ich weiß nicht, wie es euch geht, ich google, wenn ich Informationen zu Schäuble und Co suche, selten nach „Stasi 2.0“ (nie bisher, auch wenn mir der Begriff zumindest geläufig ist, nur dass ich den Vergleich unschön finde und daher nicht verwende), oft bis immer nach „Zensursula“. Könnte, wenn es nicht nur mir so geht, für eine gewisse Relevanz und Verbreitung sprechen. (als ob die nötig wäre)

Wie Fefe weiter schreibt, existiert der Beitrag in der englischsprachigen Wikipedia (!) noch. Nur in Deutschland löschen wir, wahrscheinlich weil es uns nicht betrifft, irrelevant ist. Will Wikipedia Selbstmord begehen? Was da momentan abgeht, ist einfach unfassbar und hat mit dem Wiki- Modell einer freien Enzyklopädie nicht mehr viel zu tun.

Im Moment gibt es ein Hin- und Her. Mal ist er weg, dann wieder da, dann wird Neuanlegen verhindert und wieder zugelassen. Chaos bei Wikipedia, traurig, ausgerechnet jetzt.

Update 2: Zeitweilig wurden auch Links auf fefes Blog entfernt. Wenn es nicht ernst wär und wenn es nicht um etwas Tolles wie die Wikipedia und freies Wissen ginge, würd ich herzhaft lachen über solch ein Theater.