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Jumbo Jet Rockumentary Part Two

Der Spaß liegt in der Selbsterkenntnis.

Yolocaust

Yolocaust ist ein Projekt des israelischen Satirikers und Autors Shahak Shapira, das unsere Erinnerungskultur durch das Kombinieren von Selfies am Holocaust-Mahnmal in Berlin mit Bildmaterial aus Vernichtungslagern hinterfragt.“

Yolocaust Holocaust Mahnmal Berlin Selfie

Man wundert sich zwar, wie Menschen auf die Idee kommen, ausgerechnet am Holocaust-Mahnmal in Berlin für Fotos zu posieren, aber sie tun es, immer wieder und posten die Bilder ins Internet.

Shahak Shapira macht durch Kombination (bei Mouseover erscheinen Bilder aus Vernichtungslagern im Hintergrund, anstatt des Mahnmals) äußerst deutlich, warum das eine Menge Menschen, mich eingeschlossen, für pietätlos halten.

 

Nazis vom „Dritten Weg“: 0. Die Grünen: Over 9000. #Nazispleitereisen

Pwned. Man wünschte sich, der „Gutschein“ ließe sich tatsächlich einlösen und die Nazis vom „Dritten Weg“ wären sofort weg vom Fenster.

1 Uhr nachts am Kotti in Berlin – Party im U-Bahnhof

Neulich in einem der berüchtigten Gefahrengebiete Berlins. Kottbusser Tor, genannt Kotti. 1 Uhr nachts. Bahnsteig U8. Alles ist furchtbar. Die Stimmung mies. Die Menschen haben Angst und hassen einander. Das Rauchverbot wird missachtet.

Aus der Titelgeschichte der nächsten ZITTY „24 Stunden Kottbusser Tor“
1 Uhr: Es ist viel Verkehr, fast alles Taxis. Ein Stockwerk tiefer: Der Bahnsteig der U8 ist voller Scherben, das Rauchverbot scheint es nie gegeben zu haben. Von den Wänden hallen dumpfe Bässe. Rund um eine Box stehen jubelnde Menschen. Einer der Musiker reicht seinen Joint weiter und sagt: „Kämpfen ist alt. Funktioniert nicht. Wir wollen dafür sorgen, dass die Menschen nett zueinander sind.“ Mit Erfolg. Hier unten tanzen plötzlich Hipster mit Obdachlosen, Anwohner mit Dealern. Leon von der Telefonzelle räumt die Scherben von der Tanzfläche. Wenn eine Bahn einfährt, wird kurz die Musik ausgemacht. Eine dichtgedrängte, erregte Menge, keine Polizei, keine BVG-Securitys – die perfekte Gelegenheit zum Taschendiebstahl. Doch nichts passiert. Als einem tanzenden Mädchen die Handtasche von der Schulter rutscht, kommt jemand damit zu ihr und fragt: „Ist das deine?”

Dit is Berlin!

Berlin braucht dringend mehr Polizei

So ein bisschen Aufräumen könnte die Berliner Polizei ruhig öfter! Zumal, wenn es so lustig ist, ihnen bei ihrer offensichtlich sinnlosen Beschäftigung zuzugucken. Die könnten stattdessen auch viel Sinnvolleres tun, zum Beispiel hunderte flüchtiger Rechtsradikaler suchen, aber hey. Still not loving.

https://vid.me/KcEV

(via)

Danke @polizeiberlin, für nichts. #Bärgida Nazis marschieren vorbei an #LaGeSo & Deportationsmahnmal. #nobärgida

Ja, die besorgten Nazis von #Bärgida marschieren noch. Sie sind meist nur wenige und es stellen sich ihnen viel mehr Gegendemonstranten entgegen #Moabitbleibtbunt. Trotzdem, sie marschieren noch, so gut wie jeden Montag.

Heute vor irgendwas Jahren ist der Verbrecher Rudolf Heß viel zu spät gestorben. Und es ist Montag. Also sind am Abend wieder wohl nicht ganz 100 Nazis in Berlin rumgelaufen. Sie wollten eigentlich in Friedrichshain „demonstrieren“, haben es aber einmal mehr nach Moabit geschafft. An und für sich recht unkritisch – hier regt sich schnell lauter Gegenprotest, der die Nazis noch immer verschreckt hat.

https://twitter.com/piecesofberlin/status/633349536958840832

Heute ist es den Nazis allerdings, begleitet von der Berliner Polizei, gelungen, erst an den Flüchtlingen am LaGeSo vorbei zu marschieren, um dann am Westbahnhof, also am Deportationsmahnmal Putlitzbrücke ihre Abschlusskundgebung abzuhalten. Wie Stadt und Polizei zulassen können, dass die Nazis ausgerechnet diese symbolträchtige Demo-Route nehmen, ist mir ein Rätsel.

Es bleibt dabei, dass Bärgida ein trauriger Haufen ist, keine Gruppe mit ernsthaftem Aktivierungspotential. Auch heute fanden sich wieder schnell zahlreiche Gegendemonstranten zusammen. Trotzdem muss man sich doch sehr wundern, wie ungestört sie hier agieren können. Die Polizei hat nach Ende der Nazidemo natürlich sofort hart gegen eine linke Spontandemo durchgegriffen und es gab mindestens eine Festnahme; angeblich wegen Duzens bzw. Beleidigung.

Polizisten beleidigen geht schließlich gar nicht. Selbst wenn die dem Anschein nach Nazis dabei helfen, Flüchtlinge zu bedrohen.

https://twitter.com/pilgrim_rosine/status/633372480284045312

Peinliche Plakat-Kampagne: airbelin (sic) macht auf Hipster #notestablishedsince1978

Ooooh, diese seltsame airberlin-Werbung für Hipster, die Berlinern in den letzten Tagen vielleicht aufgefallen ist, ist tatsächlich echt. Genau wie der Fehler in der Überschrift der offiziellen Pressemitteilung dazu!

airberlin Werbung Hipster Fail

„Not established since 1978“ find ich als Claim ja eher geht-so (und als Hashtag #notestablishedsince1978 viel zu lang), und nur weil man sich eine tätowierte Frau aufs Plakat pappt, ist man nicht plötzlich hip und anti-establishment. Wer soll das denn bitte glauben?

Nebenbei: Schaut euch mal airberlin.com an – ist da IRGENDWAS hip? Vielleicht sollte man erstmal seine Corporate Identity finden und auf allen Kanälen umsetzen, statt solche völlig allein stehenden Kampagnen zu fahren, die wie Parodien wirken, bis man checkt: Alter, die meinen das ernst und das Ganze ist einfach nur als peinliche Annäherung an eine Zielgruppe, die man nicht verstanden hat, gedacht. airberlin als die VICE unter den Fluggesellschaften? You gotta be kidding me!

Aus den genannten Gründen war ich bis eben fest davon ausgegangen, dass das Ganze ein Scherz ist. Aber nein: Dahinter stecken Profis. Not impressed.

Andererseits: Schlechter als „Urlaub ohne Air Berlin ist wie Impo ohne Sand.“ ist es auch nicht. Das ist aber auch schwierig zu unterbieten.

Foxitalic – Crowd Sourced Tattoo

Irgendwer musste es ja mal machen: Ein Crowdsourced Tattoo. Foxitalic wins.

Alles gute Zureden hat nix genützt:

Eine Illustration des prognostizierten Ablaufs:

Foxitalic Crowdsourced Tattoo Berlin

Der Rough Draft des Motivs:

Die Regeln:

„Become part of the tattooing hive mind that will scar the artist for life: Visual artist foxitalic will present a tattoo design to everyone but the tattoo artist. The audience (you!) will have to describe it to him. How acurate, abstract or vivid the description will be, is up to the audience. Will the audience disagree on details? Is the final tattoo still going to resemble the original draft in any way? Will the audience conspire and have them tattoo something completely different? There’s only one way to find out.“

Das tatsächliche Motiv fiel etwas komplizierter aus:

Nochmal in theoretisch (kleiner Spoiler: Es ist nicht ganz so geworden):

Der tatsächliche Ablauf:

Foxitalic Crowd Sourced Tattoo

Das Ergebnis im Vergleich:

Ein kurzer Videorückblick:

Eine weitere Erklärung:

 

Als Erstes die schon weiche Butter aus dem Kühlschrank auf Brot essen – Die wichtigsten Tipps zum Verhalten bei einem Stromausfall

Das ist schon ziemlich witzig: Die wichtigsten Tipps zum Verhalten bei einem Stromausfall auf berlin.de – dem offiziellen Hauptstadtportal.

Es ist empfehlenswert, einen Gas- oder Campingkocher sowie immer Vorräte in Dosen im Haus zu haben. Den Gaskocher sollte man natürlich nicht im Wohnzimmer benutzen, denn das könnte gefährlich werden. Wovon ernährt man sich dann? Als Erstes die schon weiche Butter aus dem Kühlschrank auf Brot essen und weitere sensible Lebensmittel aufbrauchen. Den Gaskocher sollte man nur im Freien benutzen, wenn es draußen nicht zu kalt ist.

 

(via Ello(!))

Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam

Betongold - http://www.betongold-der-film.de/
Gestern bin ich drauf gestoßen, dass bei uns in Moabit und sogar genau in meiner Straße gerade krass versucht wird, alte Mieter los zu werden, um ihre Wohnungen dann als teure Eigentumswohnungen zu verkaufen. Gentrifizierung.

Dahinter steckt wohl eine Firma namens city home Immobilien Verwaltungs GmbH, die das Haus erworben hat, nachdem der eigentliche Eigentümer 2010 verstarb. Seitdem stehen die Wohnungen online zum Verkauf, obwohl sie teils noch bewohnt sind, Mieter beklagen, dass notwendige Reparaturen nicht vorgenommen werden und die Verwaltung so gut wie nicht erreichbar ist. Sie vermuten, dass das den Druck erhöhen soll, aus dem Objekt auszuziehen.

Nun ist Gentrifizierung und Verdrängung für Berlin kein neues Thema. Die Regisseurin Katrin Rothe hat über ihre Erfahrungen mit Entmietung eine sehenswerte Dokumentation gedreht: Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam. Hier das Youtube-Video: