Archiv der Kategorie: Social Media

Neonazi startet Petition: Verbot Linke Grüne Antifa und deren Unterstützer

Petition Verbot Linke Grüne Antifa und deren Unterstützer

Wenn kleine Neonazis den Marsch durch die Institutionen versuchen, zumindest fast, starten sie offenbar seltsame Petitionen und seltsame Umfragen auf Google+. Alles so Neuland.

„Durch die letzten Ereignisse die sich in Deutschland durch oben aufgeführte Terror Organisationen ereignet haben, und der Terrorismus in Deutschland durch die Söldner Gruppe Antifa gegen das friedliche Deutsche Volk geförderter wird, Bürgermeister die Terroristen in ihre Städte karren lassen um Für Stimmung zu sorgen , Straftaten in kauf nehmen und Menschenleben gefährden , muss ein sofortiges Verbots Verfahren eingeleitet werden.“

Es hat schon Gründe, dass Rechte generell so ihre Probleme mit Demokratie haben. Scheitern sie doch oft schon am Formulieren eines verständlichen Textes. Von sinnvollen Zielen mal gar nicht zu reden. Wer „Unterstützer“ verbieten will, hat nicht einmal rudimentär kapiert, wie’s läuft. ^^ Eine detailliertere „Analyse“ des wirren Petitionstexts gibts bei Endstation Rechts.

Trotzdem darf man sich von sowas nicht täuschen lassen: David Bühring mag nicht das hellste Licht sein und man muss Neonazis auch mal auslachen. Immerhin 50 Menschen haben bisher bewiesen, dass sie sich noch weniger auskennen, indem sie die Petition mitzeichneten.

Unterschätzen darf man sie allerdings nicht. Genau dieser David Bühring macht mit anderen zusammen in Schwerin aktiv und auf der Straße Stimmung gegen Flüchtlinge. Da könnte ein Verbot doch mal ansetzen.

 

(via)

 

Justin Hall: overshare: the links.net story

Ich bin zu spät zum Internet gekommen, oder zum Bloggen, um links.net wirklich würdigen zu können, aber wenn kottke.org und die New York Times sich einig sind, dass Justin Hall ein Vorreiter für personal Blogs war, könnte es stimmen.

Lässt sich jetzt in Form einer 40-minütigen Doku nachprüfen. overshare: the links.net story ist für die meisten von uns wahrscheinlich auch sowas wie eine kleine Geschichte des Internets.

„How did it become normal to share from our personal lives on the public internet? This documentary overshare: the links.net story looks at the limits of one person’s desire for online attention.

Hello, my name is Justin Hall and I’ve been sharing my personal life in explicit detail online for over twenty years. Starting in 1994, my personal web site Justin’s Links from the Underground has documented family secrets, romantic relationships, and my experiments with sex and drugs.

overshare: the links.net story is a documentary about fumbling to foster intimacy between strangers online. Through interviews, analysis and graphic animations, I share my motivations, my joys and my sorrows from pioneering personal sharing for the 21st century. In 2004 the New York Times referred to me as „perhaps the founding father of personal weblogging.“ I hope this documentary reveals that I was a privileged white male with access to technology who worked to invite as many people as possible to join him in co-creating an internet where we have a chance to honestly share of our humanity.

Find the whole video free and even pay for it at http://overshare.links.net/

This film is released under a Creative Commons license.

version 20150730″

Can Twitch play Dark Souls via Chat?

Das Internet spielt auf Twitch grad gemeinsam Dark Souls, das vielen als eines der härtesten Spiele der Welt gilt: http://www.twitch.tv/twitchplaysdark.

Twitch Plays Dark Souls via Chat

Das geht so: Ein anonymer User hat ein Skript geschrieben, das Worte aus dem Twitch-Chat in Spielbefehle überträgt. Man steuert also die Spielfigur durch Kommentare im Chat. Allerdings mit etwas Lag, wohl irgendwas zwischen 20 und 40 Sekunden.

Klingt nach Chaos? Ist es auch. Man hat bei Twitch Plays schon Erfahrungen mit solchen Experimenten. Zuvor wurde unter anderem Pokémon „gemeinsam“ gespielt : http://www.twitch.tv/twitchplayspokemon.

Anfangs lief das sogar ziemlich gut, aber als mehr und mehr Spieler auf Twitch Plays Pokemon aufmerksam wurden, passierte genau das, was man erwarten würde. Die zahlreichen Eingaben, viele von ihnen in bester Absicht, viele aber auch Trollerei, führten dazu, dass es unmöglich wurde, Fortschritt im Spiel zu machen. Zumal es ein paar Stellen im Spiel gibt, die Genauigkeit erfordern.

Von den Problemen und wie man sie letztlich tatsächlich löste, erzählt The bizarre, mind-numbing, mesmerizing beauty of “Twitch Plays Pokémon”. So unwahrscheinlich es ist: Am Ende hat die Twitch-Community alle Pokemon gesammelt und so das Spiel erfolgreich beendet. Twitch Plays Pokémon somehow got them all.

Wie läuft das Experiment Twitch Plays Dark Souls? Bisher sieht alles sehr unbeholfen aus, die meiste Zeit haut die Spielfigur gegen irgendeine Wand. Aber vorhin wurde erfolgreich ein Skelett erledigt, da geht also was!

Es gibt übrigens noch einige Experimente nach dem gleichen Prinzip: http://www.twitch.tv/search?query=twitch+plays

The Meme-ification of Misandry – Why ironic hatred of men isn’t enough von Charlotte Shane

Sehr interessanter Text von Charlotte Shane über Male Tears, Misandrie und andere Witze:  The Meme-ification of Misandry. Shane findet es kritisch, dass aus Misandrie quasi ein Meme geworden ist, das einen großen Teil seiner Wirksamkeit einbüßt, wenn die radikale intersektionale Ebene hinter dem Witz nicht mehr präsent ist oder nicht mitgelesen wird.

Im Text werden noch mehr überzeugende Gründe genannt, warum #killallmen etc. kritisch betrachtet werden sollten und warum Misandrie nicht in jedem Fall progressiv ist. Zugleich macht der Text aber auch deutlich, was für Chancen in Misandrie und männerfeindlichen Witzen liegen und warum Witze alles andere als Spaß sind.

https://vimeo.com/43545063

Nerdcore is dead. Erstmal.

Wer René etwas kennt, für den kommt es nicht völlig überraschend: Er nimmt sich ne Auszeit und sein Blog Nerdcore ist nach 10 Jahren, zumindest in der jetzigen Form gestorben.

Finde ich konsequent, genau wie er finde ich die aktuelle Situation grad deutschsprachiger Blogs, ja eher suboptimal. René so:

Trash und Junk und KatzenGIFs sind letztlich nur eine weiteres Stilmittel um seine eigene Blogsprache zu finden. In Kombination mit Abhängigkeit von Klickzahlen, Aufmerksamkeits-Gravitation in sozialen Netzwerken und dieser ganz furchtbaren Shruggie-„Not giving a Shit“-Haltung entwickelt der Kram allerdings eine ganz eigene Dynamik, die alle Kanäle verstopft mit billigen Jokes und Geschrei. Gleichzeitig entwertet das Mobile Web mit dem Link das zentrale Element des Webs und die bisherigen Werbefinanzierungsmodelle sind kaputt. Geile, neue Ideen vergammeln auf ungelesenen Blogs, weil Grumpy Cats sez „No“. Everything sucks.

Ich schieb das argumentativ meist auf den Wunsch, mit seinem Blog Geld verdienen zu wollen (Euphemismus: Finanzierung), ich glaube auch, dass das das Grundübel ist.

Vielleicht ist es so, dass Blogs ihre Seele verlieren, wenn sie sich lohnen. Dann wäre es auch gut, würde diese Art des Bloggens diesmal wirklich und endlich und entgültig sterben.

In Wirklichkeit ist es natürlich komplexer, aus dem Wunsch nach finanziellem Gewinn für die „Arbeit“ des Bloggens ergeben sich Myriaden von Problemen. Aber alle beruhen darauf, dass Geld rein kommt oder kommen soll. Weswegen ich Bloggen und Geld verdienen möglichst klar trenne.

Ich schreib den Kram hier nicht für Publikum. Ich glaube nicht an das neoliberale Märchen, dass Menschen nur schaffen, wenn sie damit Geld verdienen können, hab ich noch nie.  Ich schreib für Geld. Aber nicht hier.

Für mich funktioniert das und ich muss mir über ganz viele Dinge weniger Gedanken machen. So ’ne Sichtweise nützt aber nicht viel. Die meisten Menschen, die ich kenne, haben nicht die Möglichkeiten oder die Lust, das so zu machen. Außerdem schränkt so eine Herangehensweise natürlich die Zeit und Energie ein, die man in den Kram stecken kann, für den man wirklich brennt.

Wer Geld verdienen will, muss selber hosten. Das ist für manche ein Problem. Mich zum Beispiel:

Ich hab mal kurz drüber nachgedacht, selber zu hosten, irgendwie mehr Kontrolle zu haben, aber ziemlich schnell wurde irgendein Plug-In von meinem Hoster als malicious eingestuft und mein Blog sicherheitshalber vom Netz genommen und irgendwie war das überhaupt nicht lustig, also bin ich bei WordPress geblieben. So wichtig ist de Kram ja auch nicht. Sind nur Texte. Tweets gehören mir ja auch nicht. Sie zu schreiben, reicht doch.

Wer Geld verdienen will, braucht Reichweite. Wer Geld verdienen will, braucht LeserInnen. Werbung, Sponsoring, etc. Abhängigkeiten bestehen. Der Content muss stimmen, für Leser und Werbekunden, nicht nur für einen selbst. Wer Geld verdienen will, muss nicht neuen Content entdecken, sondern welchen, der weiter geteilt wird. René sagt es so:

Blogs und Websites haben als Handwerkszeug für meinen Job als „Kurator von Dingen“ seit der kulturellen Machtübernahme durch Clickbaiters immens an Wert verloren. Der gute Scheiß kommt dort schlichtweg nicht mehr an, weil alle um Clicks abzugreifen nur noch den populärsten Scheiß posten, nicht den besten. Das ist für mich und wie ich arbeite ein massives Problem, das kann man sogar bis hin zur Finanzierung dieses Blogs analysieren: Ein „schnelles Cultural-Item-Blog“ wie NC steht meistens am Anfang von „Item-Hype-Cycles“. Nur: Da passiert nicht viel Traffic, denn die meisten Menschen behaupten zwar, sie würden gerne „Neue Dinge“ sehen, stimmt aber nicht. Deshalb müssen „Neue Dinge“ erstmal ein bisschen die Runde machen und nach ein paar Tagen bei The Verge landen, dann fliegt die Luzie.

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen und ich hab’s noch gut. Ich schreibe hier mittlerweile auch seit fast 6 Jahren, da lassen sich ein paar StammleserInnen kaum vermeiden. Ich bin nicht ganz schlecht vernetzt, ein paar meiner LeserInnen haben selbst nicht ganz unbekannte Blogs. Da kommt schon was rum über Referrer. Andere bloggen wahrscheinlich immer noch wirklich komplett ohne LeserInnen. Dürfte es laut Logik vieler gar nicht wirklich geben.

Gibt’s aber und deswegen mach ich mir wenige Sorgen um die Zukunft und deswegen stimme ich auch nicht in den negativen Grundton mancher Kommentare drüben bei Nerdcore ein. Es ist nicht alles kaputt und offline ist keine Lösung.

Ohne René hätte ich in den letzten Jahren weniger gebloggt und weniger LeserInnen gehabt. Was er mit Nerdcore in den letzten 10 Jahren geschafft hat, ist eine tolle Geschichte. Die Zukunft wird mindestens genauso spannend. Ab Oktober gibt’s Neuigkeiten!

Schwarmintelligenz in a nutshell: Alpro Haselnussmilch Original auf Codecheck.info

Heute ging eine lustige Liste mit Zutaten harmlos veganer Haselnussmilch rum. Sind da wirklich Meerschweinchen drin? Oder Eichhörnchen? Oder viel Schlimmeres:

Alpro Haselnussmilch Original Codecheck.info Trolling

Ziemlich offensichtlich, dass Codecheck.info („Besser informiert sein“), auf deren Seite das statt findet, eine Editierfunktion besitzt, die ähnlich funktioniert wie Wikipedia: Zumindest zeitweilig ist jeder noch so bescheuerte Edit direkt sichtbar. Noch eine Gemeinsamkeit: Man kann die Versionsgeschichte nachgucken. Ich sag mal: Schwarmintelligenz in a nutshell und die tobt sich grad ordentlich aus.

Aktueller Stand (und ich bin mir nicht sicher, wie lang der Spaß noch gehen wird, irgendwann muss Codecheck.info mal was mitbekommen oder Alpro und dann brennt es oder beide Seiten haben viel Humor und Verständnis. ^^):

Alpro Haselnussmilch Original Codecheck.info Trolling

Update: 22.07.2015, 10:21 Uhr: Wie vorhergesagt: Der Artikel ist weg. ^^

Der feuchte Traum der radikalen Frühaufsteher-Fraktion

Ewww. Gerade regt man sich dann doch nicht ganz darüber auf, dass Juli Zeh, die pessimistische Realistin, leider meistens recht behält, da stolpert man über was ganz anderes, aber mindestens so Schlimmes, für jemanden wie mich, der jeden Morgen sicherlich 20 bis 30 Minuten snoozed. Red Bull Alert ist der feuchte Traum der radikalen Frühaufsteher-Fraktion. Vergleicht die Zeit zwischen Weckerklingeln und Wecker ausstellen. Klingt furchtbar ungeil.

Nehmt’s einfach nur zur Kenntnis, lasst die furchtbare Idee furchtbar scheitern. Bitte. Ich verlink das hier nicht einmal.

(via)

ti_leos Links der Woche (KW 22)

ti_leos Links der Woche (KW 22)

Los geht’s mit einem faszinierenden Text über Bewusstsein, Gehirne, Transhumanismus, die Grenzen der Persönlichkeit und warum wir alle bereits Hive Minds sind: Hive consciousness.

Fast 100 Jahre nach Ende des ersten Weltkrieges ist in Frankreich Land in der Größe von Paris unbewohnbar. The Real “No-Go Zone” of France: A Forbidden No Man’s Land Poisoned by War stellt euch die Zone Rouge vor, mit vielen Fotos.

„English’s relative share of cyberspace has shrunk to around 30%, while French, German, Spanish and Chinese have all pushed into the top 10 languages online.“ Google erkennt 30 europäische Sprachen, aber nur eine afrikanische. Im Chinesischen lässt sich in 140 Zeichen deutlich mehr sagen als im Deutschen. Das Internet basiert auf Text, auf Sprache und ist daher nur so groß, wie unsere Sprachkenntnisse – The digital language divide ist voller interessanter Details.

Related: How to learn 30 languages, darüber, wie Sprache unser Gehirn fordert und trainiert und wie manche Menschen (Hyperglots) es vermögen, bis zu 30 Sprachen zu erlernen. Es scheint, als wäre die Hypothese, dass nur Kinder so richtig gut Sprachen erlernen können, weil ihr Gehirn eine höhere Plastizität aufweist und dass Erwachsene sich viel schwerer damit tun würden, nicht ganz zutreffend.

Zwei Texte über Puppen, weil Puppen politisch sind! World’s First Line Of Dolls With Disabilities Are Flying Off The Shelves  und Addy Walker, American Girl.

Wisst ihr welche Berufsgruppe (in den USA) am wenigsten heterogen ist? Anwälte! So sind dann halt auch die Gesetze und deshalb ist es wichtig, gerade in einem Rechtsstaat, nicht blind jedem Gesetz zu gehorchen, sondern Kritik zu üben und zivilen Ungehorsam, wenn man es für angebracht hält. Law is the least diverse profession in the nation. And lawyers aren’t doing enough to change that.

No one cares about your jetpack: on optimism in futurism. Plädoyer einer Futuristin gegen Optimismus im Futurismus, letztlich sogar gegen den Versuch präziser Vorhersagen überhaupt und trotzdem auch eines für die Beschäftigung mit der Zukunft.

Entgegen dem noch immer weit verbreiteten Vorurteil, reden Frauen in Diskussionen weniger als Männer. Why women talk less beschäftigt sich damit, woran das liegen könnte und wie es sich ändern lässt.

Auch in dieser Woche habe ich einen guter Text darüber, warum Triggerwarnungen wichtig und richtig sind, gelesen. „How much do people who have not experienced sexual assault, racism, transphobia, and so on have to consider how profoundly these experiences continue to harm people in their own community?“ – Teaching Trigger Warnings: What Pundits Don’t Understand About the Year’s Most Controversial Higher-Ed Debate.

Jessamyn Stanley ist eine „fat femme“ und macht Yoga. A Prominent Yogi on Fat Yoga, Instagram, and Changing Stereotypes ist ein Interview mit ihr, in dem sie unter Anderem über Schönheitsideale und „Fat“ Yoga spricht.

Über Mad Max – Fury Road wurde bereits viel gesagt, aber darüber, wie der Film Menschen mit Behinderung darstellt, habe ich noch nichts gelesen: Disability in the Dystopian Future of Mad Max: Fury Road

Wie man mit schlechter Wissenschaft ganz einfach die Medien hereinlegen kann und was von Ernährungswissenschaft generell so zu halten ist: I Fooled Millions Into Thinking Chocolate Helps Weight Loss. Here’s How.

Die Denver ComicCon hat ein Panel über Frauen in Comics abgehalten – ganz ohne Frauen. M( Denver ComicCon Had a Women In Comics Panel With No Women

The Status of Women in the States provides data on women’s progress in 50 states, the District of Columbia, and the United States overall. Sehr cool. Hätte ich gern für mehr Länder, möglichst viele.

Wenn eine Gesellschaft sich durch einen 12-jährigen Afroamerikaner eher bedroht fühlt als durch 170 Mitglieder einer (weißen) Biker-Gang, die um sich schießen, hat sie ein offensichtliches Rassismusproblem. Biker Gangs, Tamir Rice, And The Rise Of White Fragility über White Fragility in den USA. Lässt sich aber auch auf andere Länder übertragen.

Apropos: How Do You Define a Gang Member?

Was, wenn man Tod und Sterben als Problem sieht und versucht, ein Business darauf aufzubauen, ein Produkt zu entwickeln, das den Menschen Tod und Sterben erleichtert? Dieser Frage geht Death, Redesigned nach.

Why Time Slows Down When We’re Afraid, Speeds Up as We Age, and Gets Warped on Vacation.

Internet Trends 2015 von Mary Meeker. 196 Seiten Präsentation, aber hat für interessierte Leser einige interessante Details zu bieten.

Anwen Crawford darüber, wie es ist, Musikkritikerin zu sein und warum wir mehr davon brauchen: The World Needs Female Rock Critics.

Was für die Twitternutzer und Statistik-Fans: Who are Twitter’s verified users?

Überrascht mich jetzt nicht direkt, aber da es viele kluge Menschen gibt, die Emojis regelrecht hassen: Emojis bereichern unsere Kommunikation und sie werden zukünftig eher mehr als weniger genutzt werden. There’s Nothing Lazy About Using Emojis to Communicate.

Man kann angesichts des aktuellen Erfolgs schnell vergessen, dass es um den Jahrtausendwechsel rum gar nicht gut um Marvel Comics stand und Brian Michael Bendis, ein unbekannter Indie-Comics-Autor, fast die letzte Hoffnung für Marvel war. The Secret History of Ultimate Marvel erzählt die Geschichte des Reboots, der Marvel wieder auf Erfolgskurs gebracht hat und warum Marvel 15 Jahre später trotzdem (fast) alles wieder rückgängig macht.

Wie die Musikerinnen Mitski und K Rizz auf ganz verschiedene Art Vorurteile sichtbar machen: How Mitski and K Rizz are Debunking Asian Female Stereotypes in Music.

Lil “Milktea” Chen über Sexismus im E-Sport (hier: Smash Bros): Former female competitive Smash player talks sexism in esports

Mansplaining: Die Statue:

https://twitter.com/annfriedman/status/601882685745725440

ti_leos Links der Woche (KW 21)

Herzlich willkommen zu meinen Links der Woche.

ti_leos Links der Woche KW 21

Starten wir gleich mit dem Artikel, der diese Woche mutmaßlich signifikant häufiger geteilt als gelesen wurde: Host von David Foster Wallace, internetfein gemacht von The Atlantic. Da Wallace eine Vorliebe für Fußnoten (und Fußnoten in Fußnoten!) hatte, war das nötig. Muss ich selbst erst noch lesen, bei Wallace macht man aber nichts verkehrt, wenn man ihn empfiehlt.

Der Wettlauf um Asteroiden und Co. ist nah: The US has space experts worried about an extra-terrestrial land grab.

Triggerwarnungen oder Safe Spaces sind kein übertriebenes „political correctness“-Geschwätz, sondern logische Entwicklung, daraus folgend, dass wir heutzutage posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und Trauma viel besser verstehen, schreibt Jeet Heer in Stress Test.

Mir war William Horton bisher kein Begriff, aber vor 30 Jahren hat der Fall die Gemüter in den USA erhitzt. Bis heute fahren Politiker, was Sträflinge und Hafturlaub angeht, besser eine harte Schiene, egal ob Republikaner oder Republikaner. Alles wegen Horton, der Präsidentschaftswahl 1988 und so gewieften wie skrupellosen Beratern: Willie Horton Revisited.

The Spectacular Flight and Rough Landing of the Freedom Jumpers hat den Prozess dreier Base Jumper begleitet, die 2013 vom noch in Bau befindlichen One World Trade Center gesprungen sind und daraufhin verhaftet wurden. Den Freedom Jumpers drohen viele Jahre Gefängnis, sogar ihrem Fahrer! Es wirkt, als solle an ihnen ein Exempel statuiert werden. Aber warum eigentlich? Ist ihr Base-Jump nicht ein Verbrechen ohne Opfer bzw. eine Opferlose Straftat?

Leider bin ich derzeit nicht up-to-date, aber Saga von Brian K. Vaughan und Fiona Staples ist seit Jahren einer der besten Comics überhaupt, vielleicht der beste im „Mainstream“. Nachdem ihr How Brian K. Vaughan Builds Epic Stories gelesen habt, wisst ihr auch, warum das kein Zufall ist.

Queers Read This, ein Flyer, den die Queer Nation 1990 auf der New York Gay Pride Parade verteilt hat.

Wieviele Videos und Bilder von Morden und tödlichen Unfällen habt ihr schon gesehen im Leben? Von Rotten bis zu ISIS oder Walter Scott – das Internet ist voll davon. Death in the Browser Tab beschäftigt sich damit, was es für Auswirkungen hat, dass der Tod uns auf die Art einerseits näher rückt, in unseren Alltag eindringt, zugleich aber auch fremder und anonymer wird, uns unwirklicher vorkommt.

By Reason of Insanity erzählt die spannende Geschichte von Daniel Sickles, der 1859 den Geliebten seiner Ehefrau mit drei Pistolen erschossen hat und dann als Erster in den USA erfolgreich auf Unzurechnungsfähigkeit plädierte.

Are we bingeing on mixed-race beauty to feel better about racism?

Überschätzen wir die Möglichkeiten von Gentechnik, besonders von Genomik? Weighing The Promises Of Big Genomics sagt ja.

Rowan Cota, darüber, wieso sie über ihre Vergewaltigung nicht offen sprechen kann: A follow up to „We are not things“. Falls euch mal wieder jemand erzählen will, dass Rape Culture nicht existiere, jedenfalls nicht hier usw. – Sie existiert, sie wirkt, wir sind Teil davon und sie lässt Menschen nicht offen reden.

Passend dazu: The Mary Sue Will No Longer Promote HBO’s Game of Thrones

FEMEN sind aus vielen Gründen kritisch zu betrachten bzw. abzulehnen, einer davon, dass sie „imperialistischer Feminismus“ sind, der die Leistungen vieler afrikanischer Aktivistinnen, die lange vor ihnen bereits erfolgreich Nacktheit als Mittel des Protests nutzen, ignoriert und unsichtbar macht. Bodies That Matter: The African History of Naked Protest, FEMEN Aside

Ein schwedischer Designer hat einen Vorschlag für eine Flagge der Erde gemacht. Geht so. Aber mir gefällt der Idealismus, der dahinter steckt.

Apropos Schweden: Other People’s Playlists ist ein richtig guter Artikel über Spotify. Inklusive einer Art The Wiki Game für Spotify.

Isaac Asimov on “How Do People Get New Ideas?” (1959)

Der Spieleentwickler Mac Cauley hat für den Oculus‘ Mobile VR Jam 2015 ein in 3D begehbares Gemälde von van Gogh geschaffen: The Night Café. Sehr cool, Virtual Reality ist hochinteressant aktuell.

Richard Prince verkauft ausgedruckte Screenshots von anderer Leute Instagram-Fotos als Kunst. Nach geltenden Gesetzen (fair use) ist das wahrscheinlich legal, weil Prince den Bildern jeweils einen eigenen Kommentar hinzufügt. Gelungene Provokation und ein wichtiger Kommentar zu Copyright-Foo oder glatter Diebstahl? Ich finde „New Portraits“ eher gelungen, lest aber unbedingt auch Richard Prince Sucks, in dem wichtige Kritikpunkte formuliert werden.

In Like the Force, Copyright Law is About Balance macht sich Casey Rae Gedanken über Copyright bzw. Urheberrecht und wie es beschaffen sein müsste, damit tatsächlich Urheber davon profitieren und Kunst schaffen incentiviert wird. Kein langer Artikel, aber recht ausgewogen.

Nicht die Algorithmen sind das Problem, sondern die Gesellschaften, die sie entwickeln, behauptet You Can’t Handle the (Algorithmic) Truth. Ich bin geneigt, dem zuzustimmen. Auch, weil ich letztens erst einen Artikel gelesen habe, der in eine ganz ähnliche Richtung zielt: From Mega-Machines to Mega-Algorithms. Gerede von „algorithmischer Verantwortlichkeit“ verkennt die eigentlichen Probleme.

In Neuseeland ist am 12. Mai ein Gesetz in Kraft getreten, nachdem Tiere „sentient beings“ sind, also „fühlende Wesen“ (wie Menschen). Klingt nicht radikal, ist es aber leider. Warum ist das Thema wichtig? Hier eine kurze Einführung: Should Animals Have Human Rights?, erklärt mit Pokemon!

Wenn man einmal anfängt, sich darüber Gedanken zu machen, was Farben eigentlich sind und wie jeder Einzelne sie verschieden wahrnimmt, wird es schnell wunderbar komplex: Does Color Even Exist?

Los Angeles City will bis 2020 den Mindestlohn von derzeit 9$ schrittweise auf 15$ erhöhen. Für 15$ kann man sich aber jetzt schon das Wohnen dort nicht mehr leisten: Every Single Part of Los Angeles is Unaffordable on $15/Hour

Weil @nulipan in dieser Woche erst ein kleiner Vogel vor die Füße geplumpst ist, den sie dann zu einer Vogelaufzuchtstation gebracht hat: What to Do When You Find a Baby Bird on the Ground.

Der weiteste Sprung der Welt mit einem „Auto“, von Tanner Foust über 101 Meter:

Die Playlist zu den Links:

(eigentlich das ganze Album)

ti_leos Links der Woche (KW 20)

Welcome back! Letzte Woche zuviel des Guten, hm? Ich werde versuchen, mich dieses Mal stärker zu beschränken!

ti_leos Links der Woche KW 21

Die Büroklammer ist ein Objekt, über das man nur selten nachdenkt. Lohnt sich aber. Sie wurde 1899 designt und das gleich so perfekt, dass sie bis heute nicht verbessert wurde. Auch sonst ist die Geschichte der Büroklammer spannendes Lesefutter.

Into the body off another ist ein schockierender Text über die fragwürdige, in den USA nicht unübliche Praxis, Frauen, die während der Schwangerschaft Drogen konsumieren, ins Gefängnis zu stecken und ihnen ihre Kinder wegzunehmen.

Bienen geht es schlecht Kann die Wissenschaft Bienen verbessern oder brauchen wir bald Roboterbienen? Building Bees

Seit Jahrzehnten an vorderster Front im Kampf gegen die NSA? Bibliothekarinnen! Librarians Versus the NSA

Inside Instagram’s Long Guerrilla War on Porn—and the Users Who Keep Coming Back

Der zweite Teil der Silk Road-Story von letzter Woche ist raus. The Rise and Fall of Silk Road

Paris hatte zur Zeit von Marie Antoinette eine echte Modeindustrie, inklusive Modezeitschriften, die alle 10 Tage (!) erschienen.  Fashion to Die For: Did an Addiction to Fads Lead Marie Antoinette to the Guillotine?

Das hätte ich gern in voller Länge:

Ein Text über Portraits im Wandel der Zeit, mit vielen Beispielen: Portrait, with Data

25 THOUGHTS ON VIRTUAL REALITY FILMMAKING

Wie das Spiel No Man’s Sky versucht, ein ganzes Universum zu simulieren: World without end

Das jahrzehntelange Verbot von Forschung an und mit Cannabis führt dazu, dass es jetzt zwar endlich legalisiert wird, man aber immer noch viel zu wenig über Chancen und Risiken weiß. The Great Pot Experiment 

Sperma im Labor züchten? Check!

Ein ökomodernistisches Manifest.

Hahaha vs. Hehehe.

Was kommt nach Periscope, Meerkat und Co? Up Periscope: I See the Future of Video

Endlich! Jemand bastelt eine virtuelle Version von Borges Bibliothek von Babel. Jorge Luis Borges’ “Library of Babel” Is Now a Real Website. Borges Would Be Alarmed.

A Teenager’s View on Social Media Written by an actual teen